USB-Stick Galore

Nach einer gefühlten und nicht übertriebenen Ewigkeit mal wieder auf Deutsch bloggen, weil es sich bei dem Thema gerade so anbietet und die Bilder eigentlich in jeder Sprache verstanden werden können. Yes, a blog post in German! Long time…

Ich war heute Abend beim Webmontag Frankfurt, der jetzt in 2013 endlich mit einer richtigen Website daherkommt und dieses Mal ca. 250 Besucher hatte. So voll war es beim Webmontag bisher noch nie (auch nicht bei den ebenfalls empfehlenswerten Ignite Abenden, die es in 2013 gleich zwei Mal geben wird)! Das Thema des Abends war “girl power”, was so viel bedeutet wie: nur weibliche Vortragende und eine Frauenquote, deren Erwähnung bei der Piratenpartei wohl unter strafende Blicke gestellt werden würde. Die Mädels dürfen gerne öfter zum #wmfra kommen. Hach, ja.

Beim Webmontag unterhielt ich mich auch wieder mit meinen Bastlerkollegen vom Hackerspace Frankfurt. Der Karsten, ITler aus der Region, bastelt nämlich auch sehr gerne (und vielseitig) und gab mir einen sehr guten Tipp, den ich zu Hause sogleich umgesetzt habe und der dann auch der Auslöser für diesen Blogpost hier war. Aber der Reihe nach:

Schlüsselanhängertaugliche USB-Sticks

Wir haben das Jahr 2013, unsere Daten liegen in der Cloud, speicherintensive Medien werden eher gestreamt als lokal gebunkert und so eine richtige Verschlüsselungssoftware für USB-Datenspeicher (“USB Stick”) – die auch ohne Adminstatus läuft – gibt es wohl noch immer nicht (SecurStick & TrueCrypt).

Kurz: den Zenit hat der USB Stick wohl schon überschritten, und so scheinen die meisten Sticks als Speicher für das Autoradio oder als Aufnahmemedium für PVR-taugliche Fernseher Verwendung zu finden. So klassisch am Schlüsselbund dagegen, den Datenstick immer dabei, als Sardu-Rettungsstick wie bei mir – dieses Szenario gibt es irgendwie gar nicht mehr so oft. Oder aber die Hersteller/Anbieter von USB Sticks produzieren seit einigen Jahren am Markt vorbei.

Schlüsselbund

Mir fehlt nämlich die Schlüsselanhänger-Tauglichkeit moderner USB-Sticks. Mein Schlüsselbund steckt in der rechten Hosentasche, ist immer dabei und dementsprechend einer mechanischen Belastung ausgesetzt. Die meisten USB-Sticks am Markt haben oft nur eine kleine Öse aus Kunststoff, durch die man einen kleinen Faden ziehen kann, um dieses Gebamsel dann weiter zu befestigen. Der Faden besteht zwar erfahrungsgemäß aus einer Nylonseele, ist aber sonst auch eher von kurzer Lebensdauer. Und ich habe mittlerweile diverse Modelle getestet – vor allem diverse Kartenleser für das microSD Kartenformat, das mich anfangs noch sehr begeistert hatte:

https://kikuyumoja.com/2012/01/26/on-micro-sd-card-readers/

Das Problem: die meisten microSD-Karten sind anfällig oder relativ langsam. Und leider scheinen die microSD-Karten bei Smartphones und tablets wieder zu verschwinden. Letztens schrieb ich ja schon (auf Englisch) über microSD-Karten, und wieso sie aus meiner Sicht aufgewertet werden sollten. MicroSD-Karten müssten eigentlich eine goldene Zukunft haben, wurden aber wohl seinerzeit nur deswegen in den Telefonen angeboten, weil interner Flash-Speicher kostenintensiv war und das Problem der Speicherlösung daher an den Nutzer ausgelagert werden konnte. Von den oben verlinkten microSD-Kartenlesern aus China ist eigentlich nur der Kingston SD-Kartenleser gut (Nr. 7). Die Qualität bzw. Leistung der Karten steht und fällt wohl auch sehr mit den verbauten Controllerchips. In zwei Jahren habe ich zwei 16 GB microSD-Karten entsorgen müssen, die nach relativ kurzer Benutzung schon defekt waren. Von thermischen Problemen im Betrieb ganz zu schweigen.

Heißt: weg von den kleinen microSD-Karten und ihren Lesegeräten, hin zu normalen USB-Sticks in traditioneller Bauform. Aber mit guten Geschwindigkeiten und möglichst sinnvoller Bauweise (d.h. keine zu großen Gehäuse, die bei zu eng platzierten USB-Steckplätzen blockieren). Und eben mit einer stabilen Öse für den Schlüsselring. Die meisten der von mir getesteten Sticks haben leider genau dort ihren Schwachpunkt.

naked usb flash drive

Bastlerkollege Jan hält seinen USB-Stick daher vom Schlüsselbund getrennt. Das wäre dann wohl Plan A. Aber was wäre das Leben ohne Bastelzwang?

Plan B: den vom Gehäuse befreiten, nackten Stick mit der wunderbaren Knetmasse Sugru verkneten. Am oberen Ende noch einen Schlüsselring einarbeiten und fertig ist der wohl stabilste USB-Stick seit der Vermarktung dieser gummierten Corsair Flash Voyager Sticks (zwei ganz wunderbare Seiten zu aktuellen USB-Sticks, inklusive real getesteter Geschwindigkeiten fand ich übrigens bei stick-test.de und usbstick-charts.de). Wenn man beim Formen des Sugrus aufpasst und Silikon-Handschuhe trägt, kann man das Ergebnis dann auch noch mit Seifenlauge abwischen, so dass keine Fingerabdrücke hinterlassen werden. Nächstes Mal, nich? 

The Sugrufied USB flash drive

Sugru ist diese Knetmasse, die Silikonartig abtrocknet und an feinen Salzteig oder Fimo erinnert. Sugru gibt es seit mittlerweile 2-3 Jahren, seit Dezember 2012 wohl auch offiziell in Deutschland zu kaufen (aber: teuer – 8 Beutelchen ca. 15 EUR, ohne Versandkosten). Ich beziehe meinen Vorrat derzeit noch via eBay aus den USA oder UK. Sugru ist einfach nur genial. Alleine schon aufgrund des Spaßfaktors lohnen sich Basteleien mit Sugru. Das Marketing für Sugru läuft auch primär über solche Communities, d.h., die Bastelideen können auf der Sugru Website mit anderen geteilt werden. Toll!

Plan C: der super Tipp vom @byteborg – einfach einen Schrumpfschlauch drüber ziehen, heiß machen, am oberen Ende etwas überstehen lassen und dann bei Bedarf noch eine Niete als Verstärkung für den Schlüsselring durchziehen. Kaum nach Hause gekommen, habe ich das natürlich umgehend an einem 8GB Stick getestet, und siehe da: funktioniert bestens! Sogar die Metallöse kann man sich sparen, so stabil ist das doppel-lagige, heiß-verklebte Gummi an der Stelle.

Schrumpfschlauch

Natürlich sind beide Lösungen ohne Schutzkappe, aber irgendwo muss man wohl Abstriche machen. Und der einzige ernst zu nehmende Favorit beim Thema Schlüsseltauglichkeit – der Kingston DTSE9H – ist leider noch nicht in einer USB 3.0 Variante erhältlich und als USB 2.0 Version nicht der Schnellste. Meine Sticks schreiben aber alle nur mit ca. 4 MB/s, so dass jeder schnellere Stick ein Upgrade bedeuten würde. In Zeiten von erschwinglichen USB 3.0 Sticks (die auch schneller an USB 2.0 Ports arbeiten) muss man sich aber ernsthaft die Frage stellen, ob noch weiterhin in USB 2.0 Lösungen investiert werden sollte.

both modified flash drives

die SammlungDer Nachteil: die praktischen Adressaufkleber halten nicht auf Gummi und Silikon. Außerdem sind die selbstgebastelten Speicherstickgehäuse eher häßlich. Aber es ging ja auch primär um die Machbarkeit.

Fazit: it works, it’s cheap, it wins! Wenn es unbedingt ein Schlüsselbund-tauglicher USB 3.0 Stick sein muss, kann man also auch getrost die Bauformen vernachlässigen und sich bei entsprechendem Bedarf eigene Anhänger zurechtbasteln. Schöner wären natürlich noch mehr Speichersticks am Markt, die wie der Kingston DTSE9H eine große Ösen hätten, so dass sich diese ganze Herumbastelei erübrigen würde. Ein gedrucktes 3D-Gehäuse erscheint mir nicht so sinnvoll, müsste man aber auch mal ausprobieren (evtl. nicht elastisch genug?).

Die Speichersticks in Schlüsselform halte ich übrigens für eine nette Spielerei, da sie leistungstechnisch eher auf dem Niveau von microSD-Karten liegen und intern auch nicht anders aufgebaut sind. Die Kingston-Alternative von Extrememory – der USB Xtasy 32GB – ist mit 6 MB/s leider auch kein solcher Burner.

USB Sticks gibt es jetzt seit ca. 10 Jahren und auch wenn die Geschwindigkeit zugenommen hat, so hat sich doch außer den microSD-Karten und den damit verbundenen Möglichkeiten als Werbegeschenke nicht viel getan. Die meisten USB Sticks sehen in 2013 leider auch immer noch so aus, als wenn sie ohne Rücksicht auf den Benutzer hergestellt wurden. Selbst der aktuelle Testsieger Sandisk Cruzer Extreme mit seiner USB 3.0-bedingten Bauart ist eher ein häßlicher Bolzen als eine mobile Speicherhilfe, die man gerne herum trägt. Schade eigentlich – Design-technisch ist bei den meisten USB-Sticks noch sehr viel Luft nach oben. Bleibt also zu hoffen, dass die Hersteller diesen Bedarf irgendwann noch erkennen und – so wie beim Kingston DTSE9H – entsprechend fördern.

Wo wir gerade beim Thema sind: die Cloud wird leider nie solche Möglichkeiten zur Individualisierung anbieten, wie ich es dieser Tage bei einem älteren 2.5″ SATAII-USB-Gehäuse umgesetzt habe. Muss man jetzt nicht unbedingt mögen, ist aber super hilfreich, wenn die restlichen 2.5″ Backup HDDs alle gleich aussehen:
Brokatgalore(der Brokat-Stoff ist von eBay und kommt aus Vietnam, ca. 7 EUR, 40+ Tage Lieferzeit)

Edit: mein Sugru Hack hat es jetzt sogar auf die Sugru Website geschafft, aber die ganze Konstruktion war mir noch zu wulstig und auch der Ring irgendwie zu instabil. Einmal den Ring um 45° gedreht und aus der Traum vom Sugru Stick. Aber Sugru ist trotzdem brauchbar, denn es ist ein ganz exzellentes Füllmaterial für die Lücken auf der Platine. Bündig mit nem Teppichmesser abgeschnitten und auch diesen Stick in einen Schrumpfschlauch gesteckt, sieht es schon viel brauchbarer aus. Als Kappe dient ein Stück vom Schrumpfschlauch, was leider gar nicht so einfach herzustellen ist (klebt wie bolle) und deswegen etwas verzogen ausschaut:

IMG_1907

Yes – that’s a heat shrink tube which covers my ex-sugrufied usb flash drive. Sugru is an excellent filler for the pcb, but it couldn’t really hold the ring as tight as I wanted it to be. A piece of the tube is used as a cap. This way, the stick is almost waterproof and also much lighter in the pocket. But the most important part is that it comes with a durable keyring.

Tools & Toys

I recently got into refurbishing die-cast toy cars, just for the fun of it and because I have a passion for these older toys.

Siku 1022

VW Beetle 1300, Siku 1022 (stripped colour)

There’s a German manufacturer of these toys by the name of SIKU who used to make brilliant toy cars in the 1960s and 1970s at the 1:50 to 1:55 scale (among others). I guess that almost every kid in Germany used to play with these cars during this period. What makes these Siku cars different from the competition is that they come with richer details and also doors that would open – something you would also find with Matchbox (UK), Majorette (FR) or Corgi (UK) toy cars, but not to that extent. Other reasons for the success of Siku cars may be that they were the predominant manufacturer on the German market back then, or that Siku cars were often given to children on longer Lufthansa flights. Ah well, the good old times when luxury was still an act of generosity.  Continue reading “Tools & Toys”

12/12/12

Today’s blog post is dedicated to my bro Turbodave who keeps on pushing me back to my blog and shares his Bday with Jamhuri Day.  Die besten Wünsche zum Geburtstag, lieber Dave! And a Happy Jamhuri Day to everyone!

Zur gemütlichen Ecke

Dave keeps on pushing me back to my blog(s) for a good reason, because my blogging mojo is still around and has maybe only been diverted to other microblogging sites like FB, G+, Twitter & Co.. Avid readers may even remember The Nonist’s “What everyone should know about blog depression” publication (PDF). I like to refer to this publication once in a while because blogging is an up and down affair. And with today’s competition from the microblogging side as well as the decreased attention span of many readers (I, for one, often save interesting stuff via Pocket because of tl;dr), it seriously needs to be asked if your readers still want to go through longer texts. Maybe not. Maybe if you are publishing interesting stuff. Maybe only if you are one of those SEO maniacs who construct their (equally boring) content around SEO structures. Continue reading “12/12/12”

Kikuyumoja – 7th Blog Anniversary

This blog turns 7 by the end of this month – and after 1,041 posts and 3,474 approved comments to this date, some inevitable moments of blog depression as well as numerous glorious times, and I’d just like to say THANK YOU to all of you out there!

To celebrate this blog anniversary, I’ve made this little drawing for you:

Oh, and I’ve also updated the blog template to a responsive, mobile-first and Retina-display optimized version which may at first be a bit unusual with its huge (web)font and maximum white space. But it will also look great on mobile devices without any additional plugins (WP-Touch still activated though).

We’ve come a long way with WordPress during all these years and I actually owe them a lot, including a few paid and unpaid jobs that I got thanks to WordPress. Big up to everyone at WordPress.org!

To all other bloggers, writers, commentators, Facebookers, GPlusers, Twitteritos and Tumblebloggers out there: please keep on publishing your own unique content and let’s celebrate diversity online. The internet probably is one of the greatest developments ever, has already influenced so many lives and is a direct mirror of what we do, and sometimes don’t do. Sharing what’s on your mind is also very much appreciated on my side and one of the driving forces that kept this blog going over the years. Also, I am more than glad that fellow blogger Mzeecedric kicked me to starting my own blog back in 2005 (probably after trolling his as a commentator). Asante sana, mate!

Everyone, thanks again for stopping by. Cheers!

Best of Kiambogo Tapes

I recently shared this wonderful link to an Instructable hack via Facebook, aptly titled “Cassette Tape Business Card Holder” – which prompted another German-Kenyan friend of mine to share her beloved Kamaru (.KE), Florence Wangari (.KE) and Amity Meria (.BF) tapes with me – so that I would turn them into cool business card holders.

Prior to the introduction of mp3 in the early 1990s, I considered my tape/cassette collection large. But most of these were just copies and/or recordings from the radio (that’s what we did back in the days). So I lacked cool covers. Lea, the friend with the cool tapes, obviously doesn’t like Florence Wangari’s Gospel and knew she’d be in for a cool mod:

“Start with a cool tape, like these.  And no, don’t be horrified that this “museum piece” Apple data tape is being destroyed–no one ever saw it when it sat in a drawer!”

..writes the creator of this instructable. And there’s one more thing I’d like to add: the best covers for this mod are those made out of softer plastic. I am not really sure about the materials used on these cassettes, but I guess it’s PE for the softer and PP for the (cheaper) transparent ones. Anyways, if you’re planing to do this, try what works best for you. And make sure your business card will fit! My current one is from Moo.com and doesn’t fit as good as the white one of my Indian flat mate:

The tapes are well preserved, btw! @Lea: you’ll find them included in the envelope :-)

Just where would I be without my Leatherman?

N.B.: the ruler on the backside = reason why I love moo.com. You won’t keep the business card of some regular dude in your pocket. But when it comes with a cm/in ruler, a simple piece of paper may have some added value.

“Kikuyu Folks Songs” – how epic is that?

Adults only!

Homo faber

“What took you so long?”, you may ask.

And I will only be able to reply: “I don’t know. I don’t know what took me so long until I finally coughed up 20 EUR and bought a set of fine Torx screwdrivers.”

jke-tools

Wiha PicoFinish 267 P“, a set of Torx No. 4,5,6,7,8,9 and some other (older) Wiha and Gebra screwdrivers (1) that made me switch from the Chinese crap as pictured above (2).

The Chinese alternative aka short & black Torx screwdrivers…well, they work and for the occassional repair job they are just fine (I’ve been using mine since ~ 2001; I have a lot of these cheap Torx No. 5, 6, 7), BUT! these Wiha screwdrivers are just so much more comfortable and also FIT the screws without any quality issues. Working with good tools just pays off – I could name endless occasions when I killed a screw just because of bad tools. Stupid me! And it’s just 20 EUR. Sure, a lot of money for srewdrivers that I already had. It’s just after buying a Phillips-head screwdriver from Wiha for another project when I realized that I’d been wasting my life with bad tools so far.

Another reason for this blog post are the pair of tweezers as pictured above (3). It’s just amazing how much you can fix with these tweezers. Just the other day I read about a gourmet chef who cooks with a pair of tweezers (!) and I can only assure you that it makes a lot of sense. But also anyone trying to fix Apple products needs such tweezers. They are just as indispensable as the plastic opening tools (4).

eggbotlicious

“Do you have a nice vector logo for me?”, Simon asked me via Twitter today. Not knowing what to expect and since I missed this particular tweet earlier today due to still missing push notifications on Android, I failed to answer in time. But Simon just picked the Kikuyumoja-Tusker logo from my site, converted it into a vector image via Inkscape, distorted it to fit on an egg and switched on his latest toy: an Egg-Bot.

P1030755

What’s the Eggbot?
The Eggbot is an open-source art robot that can draw on spherical or egg-shaped objects…(…). [more]

This certainly has to be the GREATEST Easter present – ever. I am so lost for words, dear Simon. Asante sana!