Notizen eines Tages

1. Auf dem Weg zum Bahnhof bietet sich folgende lustige Beschäftigung an:
wir zählen die Kleinwagen mit Gedöns am Rückspiegel.Pro Diddl-Maus gibt es extra Punkte. Meine Begleitung heute vermutet einen direkten Zusammenhang zwischen blinkenden Handy-Anhängern, Rückspiegelgedöns und Berufsgruppenwahl (Bürokauffrau oder Arzthelferin?).

2. Die BILD Zeitung beim Bäcker zeigt einen verschlafenen, unrasierten Oliver Kahn. Schlagartig fallen mir Dittsches Worte von letzter Nacht ein: wir müssen etwas gegen die Soziale Kälte in Dland tun. Ab auf die Bank mit dem Kahn, da gibts wenigstens warme Decken.

3. “Ausstieg in Fahrtrichtung rechts…äh…links. Der Metronom. Schön.
Aber nicht Uelzen.
Ich sach ma so: die Stadt Uelzen hat den Charme eines Flures im Finanzamt.
Zurück zum Metronom. Das Zugpersonal suggeriert das Prinzip des job-rotatings – Zugführer gegen Schaffner, dann klappts auch besser mit den Ansagen.

4. Ankunft in Lüneburg. Ein Glück. Willkommen in der neuen Welt. Zurück in der Zivilisation.

5. Nach einer konfusen Shoppingtour einen Abstecher im Lokal zur goldenen Möwe gewagt. Am Tresen neben mir ein ca. 19jähriger, der sich ne fette McFlurry Portion mit Smarties bestellt. Na guten Tach auch. Heimlich male ich mir aus, wie neben den Burgern Werbung für SchönheitsOPs MP3 Player angeboten wird. Die Zielgruppe wäre zumindest vorhanden. Point Of Sale. Bitteschön.

6. Besuch in einem “Erotikgeschäft für Frauen”, in dem eine Kommilitonin jobbt. Ich sehe eine ca. 40 jährige Kundin, die eine halbe Stunde im Laden verweilt, um sich dann mit diversem Spielzeug für 94,- EUR einzudecken. Ich wundere mich über die Selbstverständlichkeit, mit der die angebotenen Artikel großzügig gekauft werden – und über die recht hohen Beträge.
Während ich noch darüber nachdenke, werde ich gebeten, der Besitzerin bei der Bestattung eines toten Meerschweinchens zu helfen. “Wo soll ich denn damit hin? – In den Müll…”. Ja nee, is klar.

7. Bei C&A in der Herrenabteilung gibt es günstige Sakkos, leider nicht in meiner Größe. Dito H&M. Dito Karstadt. Vor allem H&M, also wirklich, ma soogn: wieso ist XL bzw. Größe 106 immer ausverkauft?
Bei C&A noch Bekanntschaft mit einem älteren Ehepaar gemacht, bei dem die Frau ihrem Mann ein furchtbar häßliches, tomtatenfarbenes Sakko mit Karomuster andrehen möchte. Ich kann mich nicht zurückhalten und gebe meinen Kommentar ab: ja schon schön, aber bitte, nicht diese Farbe. Aus Anstand erwähne ich natürlich nicht auch noch, dass das tomatenrote Sakko die gleiche Farbe aufweisst wie die rotangelaufene Glatze des armen Ehemannes. Notiz an mich selber: Frech kommt weiter, aber gegen den guten Geschmack einer Ehefrau komme ich einfach nicht an.

8. Irgendwann am Nachmittag wage ich die Rückfahrt im überfüllten Metronom. Neben mir zwei ältere Damen aus gutem Hause, die sich angeregt über einen expandierenden Kiosk in Uelzen unterhalten, während sie genüßlich ihre Fischbrötchen von GOSCH-Sylt aufmampfen. Vor mir ein Gothic-Pärchen, beide jeweils sehr vertieft in ihre Fantasy-Romane. Ich schaue aus dem Fenster, genieße den Ausblick und erkenne, dass ich für die relativ kurze Zugfahrt keine Lektüre brauchen werde. Die schönsten Geschichten schreibt das Leben.
Später dann erwische ich mich dabei, wie ich schon wieder Details für meinen Kenia-Aufenhalt plane. Deutschland – so nah und doch so fern. Kenia, so fern und doch so nah. Bald.

9. Ausstieg in Fahrtrichtung rechts. Der Schaffner schnackt lieber mit seiner Kollegin als nach meinem Semesterticket zu fragen. Egal. Ich steige aus und laufe nach Hause. Die Zugfahrt erinnert mich an meine Zeit in Frankfurt – morgens mit der U-Bahn vom Dichterviertel zur Konstablerwache, abends zurück. Ich denke an meine Freunde in den anderen Metropolen dieser Welt und überlege, welches volkswirtschaftlche Volumen der tägliche Pendlerstrom in einer Stadt wie Nairobi hat.

10. Der FTP Server im Wohnheim streikt immer noch. Nachdem die Waschmaschine ihren Dienst versagt und meine 1,50 EUR in 50 cents Stücken ergebnislos verschlingt, starte ich den Server neu und mounte die Festplattenpartitionen.
Ein Erfolgserlebnis, alles klappt.

11. Ich sitze am Rechner und tippe diese Zeilen. Ich denke an Baggi in Kathmandu, an Tembomoja und ihr Visual Basic for Applications Problem, an Mbuzimoja und den Regen in Nairobi, an Irena und ihre Schwierigkeiten, und an Mwendes Worte letztens, drüben in ihrem Blog: “We are blessed.” So true.

an indecent proposal?

Contrary to what you might think, the following question isn’t a delayed april fools joke but instead my very own sunday morning i’ll-need-to-find-a-solution- to-that-car-problem- issue-in-Nairobi brainstorming attempt to figure out how I’ll get decent transport for myself in terms of having the convenience of driving my own car.

My own car? My car is a 1989 VW Golf II I’ve mentioned earlier here and here, and I tell you: BEFORE I sell this beloved gari to any strange Belarussian car dealer for something like EUR 100,- who then sells it to a fat man sitting on his car empire within a free port somewhere in Ghana, West Africa I am way much better off taking my car to Kenya and driving it there till it falls (even more) apart.

Having said that, what about the route?

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Would it be possible to drive a car from here to Nairobi? I know it has been done before, so why shouldn’t I do the same? Not necessarily with my current car, maybe an older Mercedes with A/C etc that sells for something like EUR 500,- ….Mzeecedric, any idea? Ati, I know you’re laughing on this, but hey, it’s an adventurous idea, ama?
(Mbuzimoja, we’ll do this in August, yes? Just say yes, eh? :-)

Flagge zeigen

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Eben beim Stöbern im Werkzeugkatalog gefunden: die Autoflagge und Sitzauflage in Nationalfarben zur Kenntlichmachung temporären Freudentums.
Ein für mich exemplarisches Beispiel dafür, dass es in Dland diesen kaputten National”stolz” gibt, der nur bei sportlichen Ereignissen in Erscheinung tritt und sonst tunlichst vermieden wird, um “bloss nicht negativ aufzufallen”. Oder irre ich mich da?

Für TCKs (third culture kids) wie mich und viele meiner Leser hier sicherlich eine Zwickmühle, da man im Gegensatz zu den Briten, deren Union Jack sogar als Marketingprodukt auf einem Rover Mini plaziert wird, gerne auch bekunden würde, wo die Herkunft festzumachen ist und bei der Erwähnung des Wortes Deutschland im Ausland nicht nur Mercedes-Benz, Hitler und Beckenbauer & Klinsmann hören möchte. Und die nicht vermeidbare Frage, wieso sich die Menschen in Dland 60 Jahre nach Kriegsende immer noch so schwer damit tun, einen nach außen erkennbaren Bezug zu Dland zu bekunden, auf den sie vielleicht nicht unbedingt stolz sind, sich dessen aber auch nicht schämen müssen.

Oder um es mit den Worten von Carlo Schmid zu sagen: “Eine Nation ist nämlich etwas anderes als eine bloße Bevölkerung und sogar etwas anderes als das, was man zu Recht unter “Volk” versteht. Nation ist kein Wachstumsprodukt, sondern ein Produkt des Willens, Nation zu sein”.
Manchmal, so erscheint es mir, ist der Sport Fussball der einzig gemeinsame Nenner, auf den man sich international einigen kann.

Raphael

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…the man was killed here before, by cutted with this pangas into pieces. I got the job because he was killed.

When I hear some robbery, I can just go sloooowly, now will be waiting becos what is needed: don’t shoot him if he is out of the fence. What is needed, you wait him enter in the fence, and then you can shoot him. Inside of the fence.

And if you are heeero, you can even leave him after getting in the fence, you can even leave him and then you wait till you know what he needs to do. Maybe to run with the car, or to take the tyre of the car, or to broke the door to find where’s the cash – then you caaan: shot him.

Therefore, you must be ready for fight.

There’s something to this man called Raphael, a man working as an askari (night guard) protecting the National Fishing Institute in Hubert Saupert’s award-winning documentary “Darwin’s nightmare” (as mentioned earlier), that still fascinates me. What exactly is it? His low and soft voice I’ve seen with so many other askaris before? I don’t know.
What I do know, though, is that this is the best documentary I’ve seen by far.

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Simba mwenda kimya ndiye mla nyama.

that’s why it’s on 5th position…

Rob: What if I was doing something that can’t be cancelled?
Laura: Rob, what are you ever doing that can’t be cancelled?

Sometimes I wonder whether Nick Hornby ever tried blogging – and what the world would have lost then.

My very own spontaneous TOP5 list of things I prefer doing instead of concentrating on some important papers I actually need to finish soon:

5. cleaning the flat & bathroom
4. cooking
3. watching a movie I’ve had on my list for ages but never came ’round to watch it (time! time is SO precious these days…)
2. playing the guitar
1. blogging

Update: the paper is done and I am wondering how John Cusack could possibly end up in my blog. I mean, look, that man….doesn’t he look like Dustin Hoffman? ‘nyways, High Fidelity is a good story and the movie is nice too. Makes me think of Kevin Smith’s “Clerks“, though, as well as other “i wasn’t even supposed to be here today“+”the soundtrack of our lives and loves”-stories….

el mejor amigo del hombre es el libro…

I am looking forward to buying a notebook (laptop) with the following criteria:

  • CPU Pentium M Centrino 1,7 GHz or better
  • HDD min 80 GB (100 GB)
  • 1024 MB RAM
  • decent graphics card (ATI & Co.)
  • WLAN b/g, Bluetooth, IR, modem, 10/100 NIC
  • built-in WEBCAM (!)
  • double-layer DVD burner
  • USB, (COM), PP, Firewire
  • battery runtime of at least 4hrs
  • decent keyboard with a normal RETURN key
  • built-in SD/MMCard drive
  • disengageable trackpad
  • max. weight ~ 3kg
  • …and a built-in MIC!

There are so many notebooks on the market, however, most of the good ones (read: good deals) lack a built-in ~50 cents microphone. Can you imagine? Even my old Acer Travelmate 513T of 1999 had a built-in mic…

Any recommendations? I thought of a Samsung X20, but these ASUS A6V/A7V notebooks are also nice…hmm…

im Metronom

1. Die Ansagen im Metronom zwischen UE und Gö sollten eigentlich mal von Dittsche gesprochen werden. Ma soagn, nä?
2. Ich brauche dringend ein Notebook, um unterwegs arbeiten oder aber mit 3. mithalten zu können…
3. Die Welt, so scheint es, besteht an einem Cebit Sonntag abend aus einer lustigen Horde von Informatikern, die man meist an ihren langen dürren Fingerchen erkennt, welche sie entweder in fast schon spastischer Haltung von sich strecken oder aber eifrig auf einem PDA herumfuchteln und Solitaire spielen. Natürlich gibt es auch dickere Informatiker – diese erkennt man dann meist an ihrem unvorteilhaften (da sperrigen) Rucksack. …die alle ganz tolles Spielzeug dabei haben!

Nein, ich war nicht auf der Cebit. Nur im gleichen Zug :-)

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…dazu der passende Soundtrack: Eagle – It Was A Lovely Parade (mp3, 1,4MB)

International Women’s Day

…is an important occasion around the world to remind everyone of the following facts:

  • About 25,000 brides are burned to death each year in India because of insufficient dowries. The groom’s family will set the bride on fire, presenting it as an accident or suicide. The groom is then free to remarry.
  • In a number of countries, women who have been raped are sometimes killed by their own families to preserve the family’s honor. Honor killings have been reported in Jordan, Pakistan, Lebanon, Syria, Iraq and other Persian Gulf countries.
  • According to the World Health Organization, 85 million to 115 million girls and women have undergone some form of female genital mutilation. Today, this practice is carried out in 28 African countries, despite the fact that it is outlawed in a number of these nations.
  • Rape as a weapon of war has been used in Chiapas, Mexico, Rwanda, Kuwait, Haiti, Colombia, Yugoslavia, Darfur and elsewhere.
  • ……(the list goes on and on)…

All of this happening on the same globe we’re all living on.

AOB: Bembeya Jazz National – mami wata :-)