Zum Fußball nochmal

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Mit Inkscape lassen sich Bilder vektorisieren.

Auslöser für diesen Blogpost ist ein missglückter Kommentarversuch beim Blogger Beve, der kurz seine Emotionen zum Thema Eintracht und DFB-Pokalsieg aufgeschrieben hatte. Blogger ist eigentlich eine Untertreibung, denn Beve ist unter anderem Chronist und schreibt auch für das Eintracht Frankfurt Museum. Die Beiträge auf seinem Blog sind nicht nur für Fußballfreunde eine Freude, und ich kann das so deutlich sagen, weil ich ja bis vor einiger Zeit mit dem Fußball selber noch nicht so viel anfangen konnte.

Zum Fußball kam ich via Simone, ich schrieb es vor vier Jahren hier auf, seinerzeit das Spiel Eintracht Frankfurter vs. Werder Bremen. Der Rest meiner Familie wohnt in Bremen, meine Nichten gehen öfter zu Werder ins Weserstadion. Ich selber habe dort mal 7 Jahre lang gewohnt, mittlerweile wohne ich zusammengerechnet seit 14 Jahren in Frankfurt. Dieses letzte Wochenende hat die Eintracht Frankfurt nach 30 Jahren endlich wieder den DFB-Pokal gewonnen, was für sich schon mal wunderbar ist und der Seele der Stadt sehr gut tut. Dann erfolgte das aber auch noch wohlverdient durch ein – im Vergleich zum Gegner – schönes Spiel mit viel Druck. Als i-Tüpfelchen erfolgte der Sieg auch noch gegen das Team von Bayern München, die erfolgsverwöhnt mit dieser neuen Situation als “nur 2. Platz” (was ja auch schon gut ist) überhaupt nicht zurechtkamen. Die Eintracht also mit ihren Fans in der Kurve im Stadion in Berlin komplett in weiß gehüllt und alle in Ekstase, weil irgendwie niemand mit dem Erfolg gerechnet hatte und das auch endlich wieder mal so ein Sieg war, der sich wie Weihnachten anfühlte. Ausgleich für Fußballdeutschland auf der einen Ebene, und Ausgleich für das Wohlbefinden der Eintracht auf einer anderen Ebene.  Continue reading “Zum Fußball nochmal”

Unser Frankfurter Stadtmuseum

Um es gleich vorweg zu erwähnen: Der Um- und Neubau des Historischen Museums in Frankfurt ist eine sehr sinnvolle und lohnenswerte Initiative, die Frankfurt noch viele Jahre lang bereichern wird. Dabei handelt es sich aber keineswegs nur um eine bauliche Maßnahme und die Schaffung von neuen Räumen mit mehr Platz (von 3.200 qm auf 6.000 qm), sondern vielmehr um die optimierte Zusammenstellung bestehender und neu zu schaffender Inhalte. Verbunden werden diese mit einer neuen Umgebung, die als Begegnungsstätte dient und die zugleich einen Blick auf Frankfurt ermöglicht, der an keiner anderen Stelle der Stadt besser platziert wäre.

Besucherströme an den Tagen der freundlichen Übernahme (TAKEOVER).

Das (neue) historische Museum in Frankfurt ist für mich an dieser Stelle eine notwendige Institution; ja fast sogar eine Art Kunsthalle, deren Kuratoren die Bürger teilweise selber sind. Ein Museum für Frankfurt, vergleichbar mit dem Aufruf „Stadt für Alle“, der auf die hohen Lebenshaltungskosten in der Stadt hinweist. Selber sieht man sich auch ähnlich, also weg vom ehemaligen “Fachmuseum für Geschichte”, hin “zum Stadtmuseum der Mainmetropole”.

Die Dachform dient als Vorlage für das Logo und weiteres Branding. Zufälligerweise erinnert es auch an den Römer und andere mittelalterliche Bauten in der Innenstadt.

Eingeladen hatte das KuratorInnen-Team des Historischen Museums zum „Stadtlabor Brainstorming“, einer kreativen Session zu verschiedenen Themenbereichen: Welche Inhalte können im Museum dargestellt werden? Was interessiert die Bürger? Wie können sich diese beteiligen? Welche Inhalte aus Frankfurt werden den Besuchern vermittelt? Welche Inhalte können digital vermittelt werden? Wo sind die guten Orte in Frankfurt, was gefällt Euch an dieser Stadt? Wo seid Ihr gerne und wo nicht?

Die Leuchtreklame des Turmpalastes erinnert an das ehemalige Kino am Eschenheimer Turm. Auch hier erkennbar die markante Dachform. Haben wir hier etwa die Alternative zur sonst so oft rezitierten Frankfurter Skyline?

Fragen, die sich auch schon Franziska Mucha und ihre KollegInnen im Rahmen des „Stadtlabor unterwegs“ gestellt hatten und deren Ergebnisse in die zukünftige Ausstellung im Stadtlabor Digital fließen. Das Stadtlabor ist dabei ein Teil der “Frankfurt jetzt”-Ausstellung im oberen Stockwerk des Neubaus — einem Raum, der für sich alleine schon genau das darstellt, was Franfurt so lange gefehlt hat: mehr (Frei)Raum für die Gegenwartskultur. Für mich ist dieser Raum vergleichbar mit der Hand, die in einen Topf voller Gold greift und damit Werte zu Tage fördert, die jederzeit Begierden wecken und freudig stimmen. Verglichen mit dem alten Fachmuseum an der gleichen Stelle ist das ein Quantensprung, der dem “ältesten Museum Frankfurts” endlich zu dem Standing verhilft, das es schon längst verdient hätte.

“Acht Frankfurt-Klischees werden als Stadtmodell in einer großen Schneekugel präsentiert. Ein Roboter im Kellerraum übernimmt das Auswechseln der Modelle und begrüßt die Besucher.” — Was sich wie die Attraktion eines Erlebnisparks anhört, ist das Ergebnis der Zusammenarbeit der Kuratoren mit externen Beratern, die sich solche Gimmicks ausdenken und damit die Art von Interaktion ermöglichen, die in vielen Museen heutzutage gefordert werden. Kann man machen und wird sich auch noch beweisen müssen.

Im Herzen des Museums, direkt im Eingangsbereich einsehbar, befindet sich der Stauferhafen, eine ehemalige Hafenmauer aus der Staufenzeit, die eine Einbuchtung des ursprünglichen Hafens am Mainufer markiert und seitdem aufgeschüttet und weiter südlich verlegt wurde. Beim Neubau wurden diese historischen Bauwerke im Erdreich entdeckt und die für diesen Ort ursprünglich geplanten Toiletten an eine andere Stelle im Kellergeschoss verlegt. Statt einer überdachten Freifläche für Veranstaltungen, wurde dieser Bereich im südlichen Innenhof jedoch komplett freigelegt und nur durch eine ca. 2m breite Terrasse begrenzt. Welche anderen Schätze mögen wohl noch in der Erde unter Frankfurt auf ihre Entdeckung warten und irgendwann mehr über die Entwicklung der Stadt verraten?

An anderer Stelle erwähnte ich bereits, dass Frankfurt so sehr in der Gegenwart lebt und im Vergleich zu anderen Städten für seine eigene Identifikation eher weniger zurückschaut; sich gefühlt weniger auf dem ausruht, was eigentlich seinen Anspruch als Messestadt und Handelsmetropole unterstreichen würde.

Eigentlich fehlt nur noch ein Frankfurter Hochhaus mit Satteldach.

Für uns Beobachter ist es aber doch sehr interessant, welche Adels- und Kaufmannsfamilien in der Stadt regierten und ihr die nötigen Impulse verleiteten. Und auch jetzt, 70 Jahre nach Kriegsende, möchte man wieder zu altem Glanz kommen und besinnt sich alter Werte, was sich derzeit besonders schön in der neu aufgebauten Altstadt zeigt. Nicht für die Touristen haben wir das gemacht, sondern für uns!

In den Schließfächern verstecken sich Informationen zu historischen Ereignissen

In diesem Zusammenhang müssen auch die Sammler und Stifter erwähnt werden, die meistens aus dem bürgerlichen Umfeld kamen und der Stadt nachhaltige Werke hinterlassen haben (siehe auch: 200 Jahre Städel). Nicht nur komplette Gemäldesammlungen wurden gestiftet, auch andere Spezialsammlungen wie historische Rüstungen und Jagdwaffen oder diverse Münzsammlungen wurden dem Museum hinterlassen. Das ist eine bis heute anhaltende “Tradition bürgerschaftlichen Engagements” und war damals mit der Absicht verbunden, das “Wahre, Schöne, Gute” für die Nachwelt zu erhalten. Doch welche Werte werden wir im Jetzt! für Frankfurt definieren? Genau das möchte das neue historische museum frankfurt mit uns Bürgern zusammen herausfinden — und freut sich spätestens ab Herbst 2017 auf einen vollwertigen Neustart.

Schee, ge?

Historisches Museum Frankfurt
Saalhof 1 (ehemals Fahrtor 2)
60311 Frankfurt am Main
https://historisches-museum-frankfurt.de/

Öffnungszeiten
Di-So 10:00–17:00
Mi 10:00–21:00
Mo geschlossen

Hinweis: Die meisten Bilder in diesem Artikel stammen von der Übergabefeier der Architekten vom 17.05–21.05.2017, als einige der o.g. Räume noch nicht zugänglich waren. Vielen Dank an @nochsoeiner für diese tollen Aufnahmen!


Diesen Artikel schrieb ich für unser Stadtmagazin hallofrankfurt.de, wo er am 1. Juni 2017 veröffentlicht wurde.

Der Webmontag Frankfurt

 

Einkaufen im Internet, Karten für das nächste Konzert bestellen, schnell mal etwas suchen, vom Handy aus bei Facebook Likes verteilen oder im Auto via Google Maps zur nächsten Hochzeit fahren. Was heute selbstverständlich erscheint, war vor einigen Jahren eher noch eine Wunschvorstellung.

Das Internet hat sich in den letzten Jahren rasant verändert, und wir sind mitten drin, wir sind Teil dieses Veränderungsprozesses. Wir alle nutzen das Internet täglich, für uns ist es „das Web“. Wir schreiben selber täglich in dieses Internet rein und sorgen so für eigene, lokale Inhalte.

Um Inhalte geht es auch beim Webmontag Frankfurt, dieser monatlichen Veranstaltung in der Brotfabrik in Frankfurt-Hausen, bei der es Vorträge rund ums Thema „Web“ zu hören gibt.

Als der Webmontag Frankfurt im Februar 2006 zum ersten Mal stattfand, geisterte der Web 2.0 Begriff durch die Medien. Das Mitmachinternet, eine neue Onlinewelt, in der Technik und Inhalte nicht mehr nur von wenigen Machern kontrolliert werden sollten und die einzelnen Dienste technisch nicht mehr voneinander getrennt waren. Anfangs dezentral über ein gemeinsames Wiki organisiert, steckte die lokale Szene voller Webworker, die hier ein schönes Format zum inhaltlichen und persönlichen Austausch fanden. Tim Bonnemann hatte die Idee zum Webmontag seinerzeit aus den USA mitgebracht und hier mit Hilfe einiger Entwickler im Rhein-Main Gebiet und der Brotfabrik Hausen e.V. realisiert.

„Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen.“

Was sich wie ein oller Kalenderspruch anhört, war tatsächlich die Basis für den Erfolg des Webmontag Formats und weiterer Benutzergruppen. „Benutzergruppen“ sagt aber eigentlich kein Mensch, daher nennen wir es „User Groups“, und davon gibt es im Rhein-Main-Gebiet mittlerweile recht viele. Zu jedem Nischenthema, zu jeder Programmiersprache, zu jedem Framework gibt es mittlerweile eine eigene User Group, so dass der Webmontag Frankfurt sich weiterentwickeln konnte und jetzt auch diejenigen anspricht, die mit dem ganzen Onlinegedöns auf den ersten Blick nicht so viel zu tun haben. Und lokale Agenturen, die Dienstleistungen im Onlinebereich anbieten, können so auch außerhalb ihrer normalen Werbeaktivitäten neue Zielgruppen ansprechen.

Wie verändert das Internet unsere Arbeitswelt? Was hat es mit diesem Begriff „Industrie 4.0“ auf sich? Was ist die Digitale Agenda? Was ist mit der Überwachung durch die Geheimdienste? Wie sicher ist WhatsApp? Welchen Stellenwert hat E-Mail heutzutage, wenn die Kids Messenger-Dienste als ID verwenden? Überhaupt, wie ist es mit der Verschlüsselung bei E-Mails beschaffen und wieso nutzt das eigentlich fast niemand? Wieso gibt es auf dem Handy so tolle Apps, aber mein Outlook im Büro spinnt jeden Tag? Wie kann ich meine Website ansprechender gestalten? Was ist SEO? Muss ich jetzt programmieren lernen? Überall Amazon/Zalando: kaufen Frauen online eigentlich anders ein als Männer? Wie kann ich meine Webseite verbessern? Und wer liest heutzutage noch gedruckte Zeitungen und welchen Stellenwert hat Onlinejournalismus? Wieso sind eBooks so teuer? Wie sieht es im Ausland mit dem Internet aus? Wieso gibt es in einigen afrikanischen Ländern praktische Bezahlsysteme auf dem Handy, während wir in Deutschland immer eher die Mißbrauchsgefahren hervorheben? Überhaupt, diese unsägliche Störerhaftung beim WLAN, kann man die nicht mal abschaffen? Was ist mit diesem Freifunkdingens? Zum Mars fliegen aber kein WLAN in der Bahn! 1!11 Und wer hat eigentlich den ganzen Tag Zeit, in dieses Twitter reinzuschreiben? Soll ich das jetzt alles lesen? Oder ständig diese Selfies bei Instagram. Furchtbar.

Alltägliche Fragen, die uns alle irgendwie betreffen, weil das Internet jetzt in 2016 an diesem Punkt angekommen ist, an dem es nicht mehr nur ein paar wenige Freaks interessiert. Daher macht es irgendwie Sinn, einen Vortragsabend zur digitalen (neuen) Welt auszurichten und dabei Themen zu diskutieren, die das ganze Spektrum abdecken: von der technischen Umsetzung und ihren Herausforderungen bis hin zu gesellschaftlichen Veränderungsprozessen. Jedes Mal kommen so bis zu 200 Besucher an einem Abend zusammen und tauschen sich zu neuen Trends und Themen aus. Agenturen nutzen den Webmontag, um neue Projekte vorzustellen; Künstler zeigen ihre Projekte; sogar die Stadt Frankfurt beteiligt sich gelegentlich und berichtet aus den Anforderungen in der digitalen Kommunikation mit den Bürgern. Der Eintritt zum Webmontag ist kostenlos und wer es an einem Montagabend nicht mehr in die Brotfabrik schafft, kann sich das Programm des Abends auch im Livestream anschauen. Gerne auch auf dem Smartphone, denn was vor einigen Jahren noch als ferne Utopie galt, ist heutzutage dank der Videoplattformen wie YouTube ganz selbstverständlich möglich.

Der nächste #wmfra ist am 11. Juli 2016. Und danach am 12. September im Ignite-Style: Ein Vortrag dauert fünf Minuten UND die 20 — starren — Folienseiten bewegen sich alle 15 Sekunden weiter.

Den Webmontag Frankfurt findet man online unter http://www.wmfra.de/, bei Facebook https://www.facebook.com/wmfra , bei Twitter https://twitter.com/wmfra und sonst überall unter dem Hashtag #wmfra.

Die Bahnhofsmission

Den folgenden Artikel schrieb ich für das Stadtmagazin hallofrankfurt.de und er wurde dort am 15. Juni 2016 veröffentlicht:

“Ehrenamtliche Helfer fehlen uns eigentlich am meisten”, sagt uns Pfarrer Johannes H. von der Bahnhofsmission nach der Führung durch den Frankfurter Hauptbahnhof. Mehr als 30 Teilnehmer haben sich auch bei dieser Bahnhofsviertelnacht wieder eingefunden, um im Rahmen einer Führung über den Mikrokosmos Hauptbahnhof mehr zu erfahren.

„Die Bahnhofsmissionen helfen jedem: Sofort, ohne Anmeldung, ohne Voraussetzungen erfüllen zu müssen und gratis. Ist bei Ihnen alles in Ordnung? Gut. Dann kümmern wir uns um die anderen.“

Eine Stunde lang dürfen sich die Besucher in der Bahnhofsmission aufhalten, sofern sie nur einen Kaffee trinken möchten — sonst wird man bei den über 130.000 Anfragen pro Jahr niemals fertig. Ein bewährtes System, denn jeden Tag gibt es ca. 300 Besucher. Menschen mit einem Anliegen, die Hilfe brauchen oder einfach nur Gesprächspartner suchen. Ältere Ehepaare auf der Durchreise, die am Bahngleis Orientierung suchen und von Helfern der Bahnhofsmission zum Ziel begleitet werden. Kinder, die in Begleitung eines Mitarbeiters der Mission nicht alleine reisen sollen und in den Räumlichkeiten der Mission Spielgeräte und sogar eine kleine Kletterwand vorfinden. Hilfe bei fehlender Barrierefreiheit.

Der Frankfurter Hauptbahnhof hat eine lange Geschichte und wurde seinerzeit aufgrund militärischer Anforderungen so groß dimensioniert. Während des 2.Weltkrieges kam ein Luftschutzbunker dazu, später die U- und S-Bahnen, die in offener Bauweise 20m unter dem heutigen Gleisbett in den matschigen Boden gebaut wurden. In der B-Ebene, der Einkaufspassage unterhalb des Bahnhofsvorplatzes, schließt uns ein Mitarbeiter der Mission eine geheimnisvolle Tür auf. Dahinter: ein langer Kellergang, der den Geschäften der B-Ebene einen Wartungszugang bietet, als Notausgang dient und in der Vergangenheit wohl auch schon als Drogenumschlagsplatz genutzt wurde. Im Vorraum des Luftschutzbunkers liegt eine gebrauchte Spritze — Realität im Mikrokosmos Hauptbahnhof, dessen Auftreten sich in den letzten 20 Jahren gefühlt stark verbessert hat.

“Das Bahnhofsviertel soll das Tor zu Frankfurt werden”, so unser Bürgermeister Olaf Cunitz am frühen Abend bei einer Podiumsdiskussion zur Eröffnung der Bahnhofsviertelnacht. Und genau da sollte der Bahnhof eigentlich einen positiven Eindruck hinterlassen. Die Deutsche Bahn als Eigentümer des Hauptbahnhofes ist sich dieser Anforderung wohl sehr bewusst.

“Auch die öffentlichen Toiletten sind ein großes Problem”, sagt uns Pfarrer Johannes noch zum Abschied. “Die 1EUR-Nutzungsgebühr können sich immer weniger Menschen leisten, und so bekommen wir öfter Anfragen zur Benutzung unserer Toilette.” In der Tat gibt es am Hauptbahnhof viel zu wenige öffentliche Toiletten, und das scheint auch etwas Absicht zu sein. Man möchte sich wohl zahlungskräftige Klientel heranholen, die das Image des Hauptbahnhofes verbessern kann.

Wie sich die Bahnhofsmission denn eigentlich finanziere, möchte ich zum Abschluss wissen. Über die evangelische und katholische Kirche ist die Finanzierung wohl gesichert, wir spenden aber trotzdem alle und gerne — auch wenn sich ehrenamtliche Mitarbeit sicherlich nicht in Geld aufwiegen lässt. Die Bahnhofsmission ist eine wertvolle und wichtige Institution, die auch fernab religiöser Überzeugungen funktioniert.

SocialBar Frankfurt

The following blog post will be in German, as it is about an event that took place in Frankfurt this Wednesday evening. Following the Twitter back channel conversations during last week’s Ignite Frankfurt event (where attendees criticized the use of English instead of German), I realized that in order to reach those who are targeted, I will have to use their language. So the following will be a recap of the SocialBar event and a few thoughts about it – in German.

For those interested, the presentation I gave about AfriGadget tonight is very similar to the one I had given in London last year – only updated a few slides and included links to sites like appfrica.com, projectdiaspora.org or semasource.org. The reasoning is the same from my post back then, even my motivation for giving a talk on AG is pretty much the same. Imo, it’s all about giving another picture of “Africa”. One that may be different from what is usually known via the (partly biased) media. My colleague Steve Mugiri also presented AfriGadget during the TEDxAtlanta event on January 26 – if you can, pls check out his video. I also like it that everyone of us at AfriGadget has his/her own perspective & motivation for AfriGadget – and uses a different approach to highlight our work.

I think I am very passionate about this subject, and I consider “passion” a driving force for a lot of good projects. But anyways, I digress and should probably continue in German.

Auf Deutsch also. Dies war nun die vierte SocialBar in Frankfurt, dieses Mal relativ gut besucht, ca. 13? Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen, mit verschiedener Motivation / Absichten / Erwartungen aber doch schon relativ ähnlichem sozialen und beruflichen Hintergrund.

Was ist eine SocialBar?

Laut der Website ist die SocialBar “ein Treffen von Weltverbesserern. Web-Aktivisten, Social Entrepreneurs, NGOs, ehrenamtliche Helfer, Politiker und Unternehmen mit sozialer Verantwortung kommen bei der Socialbar zusammen, um sich kennen zu lernen, Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen auszutauschen und Kooperationen einzugehen.”

Trotz dieser Beschreibung wüsste ich aber immer noch nicht, wie man die SocialBar genauer beschreiben sollte – es ist eine Veranstaltung, an der interessierte Leute teilnehmen, die sich für soziale Themen interessieren. Sozial, im Sinne von: ich mache etwas, das ich nicht nur für mich alleine mache.

Vielleicht auch wegen dieser doch recht ungenauen Definition, meines eigenen Hintergrundes und der doch regionalen Unterschiede bei Events solcher Art (eine SocialBar in z.B. Berlin erreicht meistens ein anderes Publikum), kann ich natürlich nur für mich selber sprechen: ich empfinde die SocialBar als sinnvolle Veranstaltung, bei der ich vor allem Gleichgesinnte treffe, die sich “soziale Projekte” auf die Fahne geschrieben haben. Sei es aus beruflicher Natur, oder auch weil man in der Freizeit einen sinnvollen Beitrag für die Allgemeinheit leisten möchte und der 9-to-5 Tagesjob dies nur unzureichend ermöglicht. Und so kommen wir auch schon zum zweiten Vortrag des Abends: von Wolfgang Weicht über die “Coding Battle”, oder wie er es nennt: The Social Media Fight Club.

Kurz: mehrere Teams bestehend aus Programmierern, Konzeptern und anderen Kreativen arbeiten ehrenamtlich an einem Wochenende zusammen und als Teams gegeneinander, um einer NGO zu einer Website zu verhelfen.

Die Idee finde ich nach längerer Diskussion und einigen Bieren mit Wolfgang nicht ganz so verkehrt, aber vor allem interessiert mich daran natürlich die Frage, ob man in einer Stadt wie Frankfurt – die ich in diesem Bereich als sehr träge empfinde – eine kritische Masse von Leuten zusammenbringen kann, die in ihrer Freizeit – in einer (an den HipHop angelehnten) Battle oder auch einfach nur so – für Níchtregierungsorganisationen (de: NROs, en: NGOs) unentgeltlich und aus Spaß (!) an der Sache ehrenamtlich arbeiten wollen.

Die Frage nach der Teilnahme an so einem Event empfinde ich als sehr wichtig – immerhin funktionieren viele Einrichtungen in Deutschland nur deswegen, weil es ehrenamtliche Helfer gibt. Ohne direkte Bezahlung einfach mal schauen ob man im Kollektiv etwas erreichen kann – das empfinde ich als sehr spannende Idee. Klar, gibt es ja auch schon online in Form der Wikipedia – kollektives Zusammentragen von Wissen – aber die Leute dann von ihren Computerbildschirmen hin zu einem realen Treffen zu bewegen, wo sie sich aufraffen müssen und gemeinsam etwas erarbeiten – das ist schon anders. Und eben auf den Frankfurter Kontext bezogen. Leute anschreiben, motivieren, begeistern können, Leidenschaft wecken, hinterher sein und sicherstellen, dass sie auch wirklich kommen (ich hatte mich auch schon mal zu einem Treffen bei Wolfgang angemeldet und dann im letzten Moment abgesagt). Das ist alles irre viel Arbeit. Können die Organisatoren der SocialBar sicherlich auch bestätigen.

Ob die Coding Battle in dieser Form klappen wird – who knows?

Ob ich daran teilnehmen werde? Hell, yes! Weil:

“Leadership Lessons learned from Dancing Guy”, von Derek Sivers, dessen Videos eigentlich alle super sind, alleine schon wegen seiner netten Stimme.

Einen ähnlichen Ansatz hat uns dann noch Denis Engemann vorgestellt, Student der Psychologie & Philosophie, der uns von dem anstehenden WIRKCAMP 2010 (am 07.-09. Mai 2010) in Leipzig berichtet hat. Ein ähnlicher Ansatz also wie die Coding Battle, in Leipzig nennen sie es allerdings Synagieren – gemeinsam handeln: “wir bringen für 3 Tage engagierte Menschen in kleinen Projekten zusammen”.

Laut den auf der Website angekündigten Arbeitsgruppen wird es folgende Themen/Arbeitsschwerpunkte geben: Vegetarische Tage für die Uni-Mensa, Filmen für Nachhaltigkeit, Littlebird – Schmackhaft in den Arbeitsmarkt, Nachhaltigkeit im Internet und Konsum Global Leipzig. Aus studentischer Sicht macht dies alles schon irgendwie Sinn.

Am Ende des Abends bleiben für mich die folgenden Fragen: welche Themen sind die ultimative Garanten für eine Mitarbeit von Freiwilligen? Wie kann ich eine möglichst interessierte Anzahl von Mitbürgern zu einem unentgeltlichen Projekt bewegen? Sind solche Aktivitäten ein Hinweis auf die Arbeitsweise in der Zukunft (kleine, dezentrale Projekte, vernetzes Arbeiten)? Inwiefern definieren wir uns mit so einem – bisher nur ausserberuflichen – Ansatz heute schon die Arbeitswelt von morgen? Und: inwiefern unterscheidet sich eine SocialBar in Frankfurt von einer SocialBar in Dresden, Berlin, Bonn oder Hannover?

Powaa Laini

I never thought this would actually work. But it does.

We currently share a room in this row/town house, right under the roof. The DSL modem that connects this house to the internet is in the basement, and I have in the past used this Edimax router as a repeater for the wireless signal (not WDS-mode!) so that we could also enjoy the connectivity to the internet with our computers upstairs (see fig.01):

wireless1

There are two floors in between the basement and our “penthouse” flat and the wireless signal would often fail to work, even though the data rate was quite good on the repeater. I think there is a microwave somewhere near our repeater and the base station in the neighbouring house which just jams the signal quality. Both the DSL modem-router-wlan-ap and the repeater upstairs had been tuned with 4dB antennas.

Wireless networks unfortunately tend to have the nasty habbit of interfering each other, especially if there isn’t enough “space” on the frequency range. And then, also, most of these conventional (= IEEE 802.11) wireless networks are still to fragile to deliver consistent data rates. By the time I set this network up in late 2007, most of our neighbours still didn’t have their own WLANetwork, but today most of them have do so it was about time for a change.

prod 87d83a2bfc06148cebf7aea5ab39cc6aI had read about these “HomePlugs” – the “industry trade group for power line communication” which is a technology that connects LAN devices to each other through the power lines in a home. The manufacturers of these devices claim that it will only work on the same (electrical) phase, and since this house also has an electrical heating system and a second fuse box under the roof (next to the one in the basement), I initially thought it wouldn’t work. But it does!

wireless2

Fig.02 shows the current setup using two HomePlugs I’ve bought earlier this week. There are different manufacturers selling kits with two such plugs – mine was relatively cheap – an “MSI ePower 85 Kit Version II“. MSI claims this device to deliver up to 85 Mbps in optimal conditions but the actual rate is around 30 Mbps which is perfectly fine with me as our DSLine currently is around 8Mbps only. It’s also said to have 56bit DES encryption and you can also give it its own network name. The best part is the installation: Just open the box, take a plug and connect a LAN cable to it and the other end of the cable into your LAN device (here: the DSL modem router) and plug it into the next socket (I’ve even used an extension cable which shouldn’t be done but it still works). I then plugged in the other plug to a wall socket upstairs and connected it to an 8-port 10/100 switch which distributes the signal to all four computers as well as a VoIP phone and an HP OfficeJet 7210 network printer. This MSI ePower Kit comes with utility software to set extra parameters such as a network name or the password (which unfortunately only runs on Windows systems), but you won’t have to adjust anything. Just plug it in and you’re done!

I was a bit sceptical if this would work out due to the additional power network in this house + possible intereferences that would spoil the reception of shortware radio (many radio hams actually hate this technology), but it just works like a charm and even my radioscanner hasn’t complained yet.

For anyone who’s been having problems with a wireless network – if the voltage is more or less stable (= probably not in Kenya?), I’d recommend these HomePlug/powerline devices as the perfect alternative to having (longer) LAN cables from one room to the other or even an unstable wireless connection.

imgfeedburnerAOB: I’ve once again changed the Feedburner link to my RSS-feed which should now be: http://feeds2.feedburner.com/kikuyumoja . To subscribe to my feed, pls use this new link by either saving it on your RSS reader, or alternatively click on the “subscribe me, baby!” on the top row of this page. Thank you. (thx, @Czed !)

some luxury

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Lindt easter bunnies made of chocolate and already on sale although it’s still some weeks till Easter.

They btw started selling Xmas cookies as early as September last year.

Scary.

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Leek Flower Paste. I still haven’t figured how to use this on food (@KPT – weißt Du es?) but it was really cheap so I HAD to buy it. Looks interesting.

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Daifuku Mochi. I love these little sticky rice cakes and so often forget about buying them when buying food @ the Asian supermarket. The ones pictured were a little bit salty though – coming from Korea…

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Sushi rolls for a hefty price in Frankfurt downtown. I love Japanese food but not when it’s that expensive + most of these rolls are filled with vegetable and other special combinations for the European market.

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This new mall opened in Frankfurt downtown – the picture above is from Thursday last week when it opened. People stormed it until late in the evening like there’s no tomorrow. I haven’t been inside yet because – after all – it’s just another mall. Tapio was there and did a video on it.

Very interesting architecture. It’s also very impressive to see what modern reinforced concrete construction is capable of – such thin walls and floors, statically interesting (for an engineer, at least).