Nachhaltigkeit im Badezimmer

Vor einigen Jahren habe ich mal auf einer großen Kläranlage in der Verfahrenstechnik gearbeitet und dort miterlebt, wie Haare, Hygieneartikel und diverser Kleinkram die Geräte auf der Kläranlage verstopfen. Auf den Kläranlagen gibt es  Rechenwerke, die das grobe Zeug aus dem Abwasser herausfischen, aber vieles geht eben immer noch durch und landet dann dort, wo es eigentlich nur die Geräte im ordentlichen Betrieb behindert. Schlimm sind natürlich auch immer Kondome, die auch nach längerer Zeit im Abwasser eine gewisse Elastizität aufweisen und sich daher nur sehr mühsam aus den Mazeratoren (Zerkleiner) manuell entfernen lassen. Man muss also richtig Hand anlegen und die Geräte regelmäßig von all diesen Fremdkörpern befreien. Das ist alles ein mühsamer und sicherlich auch kostenintensiver Teil der mechanischen Abwasserreinigung, bevor es mit den chemischen und biologischen Reinigungsstufen weitergehen kann.

“Flush and forget” nennen wir im WASH-Sektor diese Mentalität, und ich schrieb auch schon mal drüben im Saniblog darüber, wie die Toilettenbenutzung ein Teil der kulturellen Identität ist und wie sehr sich das auf die Wertschätzung von Sanitäreinrichtungen auswirkt. „Einfach alles hinunterspülen” oder „Aus den Augen, aus dem Sinn” – so wird die Toilette leider von vielen Benutzern immer noch als Einbahnstraße für die Abfallentsorgung verwendet. Auf diese Art und Weise landen dann auch viele – man mag es kaum glauben – Q-Tips in der Kanalisation. Ja genau, diese Wattestäbchen, die eigentlich für die Reinigung schwer zugänglicher Bereiche verkauft werden und ihren Weg in die Toilette (statt in den Mülleimer) finden. In der Kanalisation lösen sich diese natürlich nicht auf, die vielen Kunststoffstäbchen bleiben erhalten und landen irgendwann auf der Kläranlage, wo sie sich in einer ruhigen Ecke über die Jahre ansammeln. Und zwar nicht nur so eine kleine Hand voll, sondern Kubikmeterweise. Continue reading “Nachhaltigkeit im Badezimmer”

Lamy aion

Ein Gutschein für einen Kauf bei Amazon bewog mich dieser Tage zum Kauf eines neuen Füllers. Damit fängt es eigentlich schon an, weil man Füller eigentlich nicht im Versandhandel kauft. Heutzutage schreibe ich immer weniger mit der Hand – die normale Kommunikation erfolgt überwiegend digital – da macht es Sinn, die wenigen Dinge mit Tinte aufzuschreiben. Mit Kugelschreibern schreibe ich nicht so gerne, und viele modernen Tintenroller kratzen mir auch zu sehr (bis auf diese empfehlenswerte Ausnahme). Bei den Kugelschreibern hatte ich als Kind schon immer Geräte von Lamy (mit M16-Mine) und sogar einen Fisher SpacePen, weil mein Vater einen Tick hatte und sich regelmäßig in einem Schreibwarengeschäft irgendwelche Stifte kaufen musste. Nachdem hier die Mitbewohnerin mit ihrem Handlettering angefangen hat und ich diese Brush Pens von Tombow kennengelernt habe, kann ich das alles auch besser verstehen. Vor allem aber seitdem ich aus dem Nachlass meines Vaters zwei alte Lamy-Füller (Lamy 2000 und Lamy Profil) mitgenommen und wieder instandgesetzt habe, kann ich diese ganze Faszination rund ums Füllerthema online sowie offline einigermaßen nachvollziehen.

Die tägliche Füllerauswahl

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Über das Lesen

Eine Beilage im aktuellen Schulz-Spiegel, der Literatur Spiegel, mit einem A bis Z an Autoren, deren Bücher anlässlich der bevorstehenden Buchmesse veröffentlicht oder besprochen werden.

Bla Bla Bla

„Wer soll das alles lesen?”, denke ich mir, und lese trotzdem weiter. Wir. Wir Leser. Wir, die nicht aufhören können, weil das Lesen so asynchron geschieht und damit alle möglichen Gedanken eingefangen und Gefühle erzeugt werden können. Wir, die sich an all dem teilweise ergötzen und nicht vom Lesen an sich erschlagen werden, sondern eher von der Vielfalt. Und der Fülle an Informationen. Continue reading “Über das Lesen”

Kulturbeutel #carryology

Was ist das für 1 Leben, in dem die Vernunft siegt?

Irgendwann in den letzten Jahren – wahrscheinlich kurz nachdem mein alter Kulturbeutel von einem Haufen Spinnenbabies als Brutstätte missbraucht wurde – habe ich bei den meisten Reisen nur noch diese Zip-Beutel als Kulturbeutel (“wash bag”) verwendet. Es muss ja eh immer vorgezeigt werden wenn man fliegt, und was soll ich mir da die Mühe mit einem System machen, das dann auch eh nur als Ablage für vergessene, alte Pflaster, alte Salben und anderen Kram missbraucht wird, den man auf einer Reise eigentlich weniger braucht. Im Aussortieren liegt die Kraft; im Auskommen mit den wenigen Dingen, die man(n) so braucht. Also Zahnpasta, Zahnbürste, Haargel, Deo.  Continue reading “Kulturbeutel #carryology”

Der Blog / Das Blog

Damals in 2005 hatte ich aus drei Gründen mit dem Bloggen angefangen. 1. Weil mein Kumpel Mzeecedric schon länger ein eigenes Blog hatte und ich darauf öfter kommentierte, 2. weil man über ein eigenes Blog eigene Inhalte in diesem Internet veröffentlichen kann, ohne dass diese einer redaktionellen Zensur unterliegen oder irgendwelche Leserwünsche* erfüllen müssen und 3. weil es auch schon damals mitteilenswerte Gedanken gab, die wir heute eben in Form von YouTube Vlogs, Tweets und Facebook-Kommentaren im Netz hinterlassen. Damals meinte meine Mutter übrigens noch, dass es ja alles ganz nett sei, aber frug auch zugleich, wer das denn alles lesen wolle. Mittlerweile hat sie selber ein iPad und ruft an, wenn ich mal keine Bilder bei Instagram poste. “Junge, alles klar bei Dir? Länger keine Bilder gesehen…”.  Continue reading “Der Blog / Das Blog”

HP 840 G1 vs. Dell E7440 vs. Dell E5450

HP Elitebook 840 G1 vs Dell Latitude E7440 vs. Dell Latitude E5450

A visual comparison between three 14″ business laptops that may be of interest to some of you. My Dell Latitude E5450, my Dell Latitude E7440 and an HP Elitebook 840 G1. These are the sort of laptops that are about two to three years old and are sold as used items on eBay. I received the E5450 as a new item though, otherwise it would probably be in a worse shape as the body is not as strong as the one on the e7440.  Continue reading “HP 840 G1 vs. Dell E7440 vs. Dell E5450”

Particulate Matter Pollution

PM sensor
The PM sensor (hidden in a grey pipe) mounted next to my Diamond x30n VHF/UHF antenna. A bit ugly, but we are on the 4th floor, so it doesn’t really matter and the windows are closed all day long.

There may be worse places on earth when it comes to Particulate Matter (PM) Pollution, but I happen to live next to a busy road with daily traffic jams and, as a consequence of that, have a dusty room that I need to clean almost every day. I also read about expats in countries like China or India who are complaining about the air quality in those places and who meticulously invest in good air filters for each room in their appartments. Good air filters are expensive! Hence, clean air seems to be be a commodity that also comes with a commercial value among other attributes. We take it for granted but complain when it isn’t available. And another issue with clean air is that you often don’t see the pollution – only the results. Polluted air reminds me of radioactivity or unhygienic surfaces: you don’t see it, hence can’t estimate the potential danger. That’s why a sensor to measure the Particulate Matter Pollution yourself is an approach to this open question. Continue reading “Particulate Matter Pollution”

Aiwa TPR-930

When was the last time you’ve switched on a radio? In your car, maybe. And at home? In the kitchen? In your garage? And when was the last time you’ve listened to music from a tape?
Most (publicly funded) radio stations in Germany suck, as they often only play dumb music (“Formatradio“) – so if you’re into music and live in Germany, you’ll probably prefer golden silence or music from an mp3 source.

Picked this from the trash last week.
Picked this from the trash last week.

If you’re a fan of radios though, have a knack for fixing stuff and don’t mind the space vintage equipment takes up in your tiny city apartment, then you probably can’t let go when you come across a neglected radio full of chicken shit and which has a need for some TLC.

And here’s why: Continue reading “Aiwa TPR-930”