Wenn man seine (biologischen) Eltern kennt und sogar die Vorfahren ein paar Generationen zurückverfolgen kann, dann ist das keine Selbstverständlichkeit und sicherlich auch keine Notwendigkeit in der heutigen Zeit. Gelebt wird im hier und jetzt, es wird für die Zukunft geplant. Herkunft und Abstammung spielen in einer globalisierten Welt immer weniger eine Rolle, was oftmals auch ganz gut ist, manchmal aber auch hinderlich. Allein, für die eigene Identifikation mag das Thema noch eine Rolle spielen, aber selbst das kann unterschiedlich ausgelegt werden. Für mich als Third Culture Kid (TCK) ist der derzeit diskutierte Heimatbegriff immer wieder eine unbeantwortete Frage. Vielleicht ein Ort, an dem das Herz hängt. Sofern man es mit einem Ort verbinden möchte. Continue reading “In Chcebus auf dem Friedhof”
Wer in 2019 ein gutes Notebook* für zu Hause, für die Kinder oder als privates Zweitgerät sucht, schaut sicherlich bei den großen Händlern online und bekommt dann interessante, moderne Geräte mit relativ langer Akkulaufzeit, einfachem Prozessor, schönem IPS-Display und ein paar Anschlüssen angeboten. Meistens starten die Angebote für solche neuen Notebooks bei 400 EUR, und die Auswahl (und die Verwirrung) ist online sicherlich noch größer als bei den großen Elektromärkten in der Innenstadt und den Einkaufszentren. Mich regt das immer etwas auf, weil ich bei dem Thema “Laptopkauf” etwas leidenschaftlich unterwegs bin und hier daher endlich mal einiges von dem aufschreiben möchte, was mir bei dem Thema so in den Sinn kommt.
tl;dr, die Kurzversion: Statt neuer Laptops/Notebooks* mit geringer Ausstattung empfehle ich für den Privatgebrauch gebrauchte Business-Notebooks wie die Modelle Dell Latitude E7440, E5450, E5470 und HP EliteBook 8470p.
An unrelated snapshot to gain the reader’s attention. Here: historic sign as seen in Frankfurt-Fechenheim that offers free sandwiches to travellers. Just as odd as this blog post may be. You’re welcome.
Jack Sim, a Singaporean entrepreneur who also founded the World Toilet Organization in 2001 to raise awareness for improved sanitation, recently published the following post on his public Facebook profile. I am resharing it here on my blog because I find it particularly interesting and true in many parts. The world as we know it right now will certainly change within the next twenty years, and what interests me the most isn’t the technological change, but instead how this will change our consumer behaviour and societies in general.
Jack keeps on updating this list and it’s certainly not complete, but for now, it’s a great start and so let’s see how this will hold true in the coming years. Hightlighting in bold and links added by me.
My Predictions for the next 20 Years:
1. The 4 billions new customers at the Base of Pyramid BOP will be the next Big Marketplace. Singapore will have to play a major role or lose out to China, Korea and Indonesia. Taobao type of villages will spread worldwide.
2. Due to tech and AI, we need to train learners to be better human and not better robots. School of Gumption type of education teaching Curiosity Courage Compassion Collaboration Commitment and Calmness will become mainstream in the OECD countries.
3. Ecosystem Cross Sectors Approach will replace Apex leaders heirarchical organization structures. Markets efficiency will accelerate till the poor have direct access to our formal marketplace without loan sharks, greedy middlemen and get bad prices from big corporations. The value addedness of farmers will be enhanced not by fair trade but buy direct trade, value chain integration through Cooperatives models.
4. Winners vs Losers model will lose appeal as Millennials want a fairer world. The world will adopt Feminine Philosophy of facilitation as opposed to Masculine Philosophy of Conquest.
5. Status of a Billionaire will switch to recognition of how many lives improved instead of how many dollars accumulated.
6. Human beings will become more humane and caring as robots take over work to a vast extent. Trust will be easier with transparency from Blockchain and other tech.
7. Consumption Economy will switch to Sharing Economy. Don’t Buy when you don’t need. Don’t waste will be a recognition of virtues.
8. Gig economy of staff on-demand model will become mainstream.
9. Taxation and redistribution of wealth returns to purpose of Government to deliver equity and improving quality of life.
10. Environmental depletion will continue until serious climate calamity is imminent and then the political will and reaction will be drastic.
11. No companies can attract any investments if they do not focus on Environment, Social and Governance.
(source)
In meinem Leben habe ich schon in mehreren Großstädten gewohnt, von denen Frankfurt die kleinste ist. Ich habe auch schon mal mitten aufm Land gewohnt, in Norddeutschland, fernab von Autobahnen und Stadtverkehr. Hier in Frankfurt wohnen wir zu einem sehr guten Mietpreis in einer schönen 76qm Wohnung mit großem Balkon und Blick auf den Wald (statt aufs Nachbargebäude, wie so oft in den heißbegehrten Stadtteilen). In 9 Minuten ist man mit der U-Bahn (Haltestelle direkt vorm Haus) in der Frankfurter Innenstadt. Durch die geologische Beschaffenheit befinden wir uns hier in einer Tiefebene, in einem alten Seitenarm des Mains, so dass die Luft aus dem Umland bestenfalls nur mit etwas Abstand über den Dächern hinwegfegt. Doof für meine Amateurfunkantenne, sehr doof für die Frischluftsituation. In keiner anderen meiner Städte war die Luft so schlecht wie in Frankfurt. Das kann doch nicht wahr sein? Ist aber so.
Die gemessenen Werte an meinem Feinstaubsensor, Quelle: https://www.madavi.de/sensor/graph.php?sensor=esp8266-1460016-sds011
Robert Basic (2014), CC-BY-SA-4.0, Foto von Sandra Schink, Quelle
„Wer schreibt, der bleibt”. Diese Weisheit ausm Vertragsrecht gilt nicht nur für Vereinbarungen, sondern könnte genauso gut auf das Schaffen von Robert Basic angewendet werden.
Robert Basic traf ich das erste Mal “in real life” auf einem kleinen Bloggertreffen im Bockenheimer Weinkontor im Juni 2007. Ich kam da gerade frisch aus Kenia zurück, zog nach Frankfurt und hatte die deutsche Blogosphere damals eher aus der Ferne verfolgt, weil ich bis dahin überwiegend auf Englisch geschrieben hatte und seit 2005 in der kenianischen Blogosphere aktiv war.
Bloggerkollegin Silke (paulinepauline) war im April 2007 bereits auf einem von Robert mitorganisierten BarCamp in Frankfurt und hatte mich auf die Veranstaltung hingewiesen. So saß ich an dem Abend neben diesem Typen, mit dem ich mich wunderbar unterhalten hatte und für den Begriffe wie Bridge Blogging (~ in Deiner Sprache über einen anderen Kulturkreis schreiben) keineswegs fremd waren. Natürlich hatte ich nur so eine leise Ahnung wer er war und konnte mir von seiner Relevanz in der deutschen Blogosphere zu dem Zeitpunkt noch kein Bild machen. Ein unscheinbarer Typ, der sich für viele Themen interessiert, aufmerksam zuhört und sehr gute Fragen stellt. So hatte ich ihn damals in Erinnerung. Twitter gab es zu dem Zeitpunkt schon, und so wurde er einer meiner ersten Follower.
In der Blütezeit der privaten deutschsprachigen Blogs, die ich so in den Zeitraum 2005 bis 2008 verorten würde, war der Austausch über Kommentare und Links ein wesentlicher Bestandteil der Kommunikationskultur online. Wer kein eigenes Blog betrieb, las zumindest mit und wer sich traute, schrieb seine Meinung als Kommentar dazu. Und so wurde in den Kommentaren heftig diskutiert. Wer ein eigenes Blog betrieb, schrieb manchmal auch eine Antwort und veröffentlichte diese als eigenen Beitrag bei sich. Links waren dabei die Währung in der Blogosphere, mit all ihren Auswirkungen auf die weitere Entwicklung im Internet. Es war eine andere Zeit als heute, die Lesedauer einzelner Beiträge wurde noch nicht angezeigt, man nahm sich Zeit fürs Lesen seiner Blogroll und RSS-Feeds, schaute sich die Bilder bei Flickr an und schrieb vor allem längere Antworten, die auch zu eigenen Blogposts gereicht hätten. In der heutigen Aufmerksamkeitsökonomie eher undenkbar, aber ohne diese Blogszene gäbe es das alles hier nicht. Ohne Robert Basic gäbe es vermutlich auch zu wenige Leser, die sich diesen langen Text durchlesen (ohne am Ende nach einem tl;dr zu suchen).
Basitsch denkt
Robert war ganz vorne mit dabei, haute viele Beiträge zu vielen verschiedenen Themen raus. Oft mehrmals am Tag, mit dem Lesen all dieser Beiträge kam man oft gar nicht hinterher. Aber meistens gute Sachen, wenig Gelaber, kein “ich sag mal so”-Gequatsche, sondern Gedanken und Ideen, die statt auf Papier digital aufgeschrieben und — das war der Unterschied zu vielen privaten Tagebuchschreibern — öffentlich geteilt wurden. Eine richtige Bloggermaschine war er in der Zeit, die jahrelang all das aufschrieb, was andere gar nicht erst zu Ende formulieren oder gar mit der Öffentlichkeit teilen würden. Das wirkte für viele Leser sicherlich verwirrend oder zumindest befremdlich, aber so war er halt und es war nicht verkehrt. Für alle etwas dabei. Hier mal eben eine Studie hervorgezaubert, von deren Inhalt und untersuchter Problematik man noch niemals gehört hatte, dort mal eben einen lustigen Link zur Bild-Zeitung gepostet, deren Website ich sonst nicht aufrufen würde. Dass er dort dieser Tage aus einem anderen Grund erwähnt werden würde: Er würde darüber lachen und es vermutlich als Story bei Facebook verlinken.
Facebook-Bloggerei
Womit wir bei Facebook wären, der Blogging-Plattform in geschlossener Gesellschaft. Nachdem er also mehr aus Neugier und aus Langeweile ob der Erwartungshaltung an ihn als Blogger (~ er wurde in der Blogosphere und außerhalb dessen zurecht als Vorbildblogger betrachtet) sein eigenes Blog basicthinking.de medienwirksam verkauft hatte, versuchte er es mit Buzzrider, wozu an anderer Stelle schon geschrieben wurde.
Buzzrider hatte ich seinerzeit nie so richtig verstanden, aber es war egal, weil wir damals Rob gefolgt sind. Was er macht, wird schon richtig sein und guten Output liefern. Irgendwann fing er dann mit Facebook Posts an. Facebook wurde zu der Zeit überwiegend für private Familien- und Freundeupdates benutzt. Dass jemand Facebook also fortan als Bloggingplattform nutzt? Diese geschlossene Gesellschaft mit ihren vergänglichen Timelines und fremdbestimmter Sortierung der angezeigten Beiträge? Undenkbar dass jemand wie Rob diese Plattform zum Bloggen nutzen würde. Aber er tat es und lag damit genau richtig. Dorthin gehen wo die Leser sind. Wer liest heute noch Blogs oder abonniert Websites im RSS-Feedreader? Wir alten Hasen vielleicht noch, aber sonst? Ich weiß nicht, ob Rob das alles erkannt hatte oder so voraussah, aber es war wohl bequemer so und außerdem war es eine neuere Technologie als das vergleichsweise schwere Bloggen auf einem eigenen Server mit all seinen Verantwortlichkeiten. Und: Fürs Bloggen in der Facebook-Timeline braucht man keine eigene Überschrift. Wer über 12.000 Artikel rausgehauen hat, der braucht nicht mehr zu jedem Beitrag eine Überschrift. “It’s simple, it works, it wins”. Wäre Xing in all den Jahren nicht so unbrauchbar geworden, würde er auch das mehr genutzt haben. Rob war da aus meiner Sicht ganz undogmatisch. “Whatever works is best”.
Zuhörer
Robert Basic, bei dem wir Kinder der Homecomputer-Zeit sicherlich alle dachten, dass es sich nur um einen Künstlernamen handeln kann, wenn sich jemand wie eine Computersprache benennt und dann das Blog auch passenderweise so heißen muss; dieser Typ konnte nicht nur unterhaltsam und interessant schreiben, sondern war auch ein sehr guter Zuhörer und guter Geschichtenerzähler. Jetzt im Gespräch mit einigen seiner Freunde und Bekannten, war es wohl genau diese Eigenschaft bei ihm, die ihn so beliebt gemacht hatte. Man konnte sich mit ihm angenehm unterhalten, lange Diskussionen führen und das war so ehrlich und eine Bereicherung. Beim Webmontag Frankfurt, den es jetzt auch schon seit 2006 gibt und den er damals auch schon öfter besucht hatte, stellte er manchmal sehr gute Fragen oder hielt sich bewusst im Hintergrund auf. Er hatte in seiner Karriere als Blogger auf genügend Bühnen gestanden und sicherlich keine Geltungssucht. Es ging ihm aus meiner Sicht immer nur um den inhaltlichen Austausch, wobei die Form weniger eine Rolle spielte. Sharing is caring, das Credo der Web 2.0 Bewegung von 2005, er lebte es in seiner speziellen Form, und manchmal möchte ich ihn mit einem drogenfreien Robert Scoble vergleichen. Mit Robert Basic hatten wir unseren eigenen Dampfblogger, der aber im Gegensatz zum Scobleizer nicht alles ungeprüft raushaute, sondern mit gesunder Skepsis erstmal überprüfte und auf seine Wertigkeit hin einstufte. Gleicher Vorname, ähnliche Bloggingfrequenz, ähnlicher Fame, aber ein komplett anderer, viel ruhigerer und angenehmer Output.
Autos
Als er mit der Bloggerei über Autos anfing, konnte ich mit diesem Trend anfangs überhaupt nichts anfangen. Es reichte ja schon, dass Palle „zum Daimler” wechselte. Machen die jetzt plötzlich alle in Autos? Wir Großstadtbewohner wollen doch weniger besitzen (= Verantwortung), mehr nutzen. Verfügbare Mobilität, die einen nicht einschränkt, erscheint wichtiger als das schnittige Audi-Coupé, das Robert so geil fand. Ich habe das immer als Traum seiner Generation abgetan (er ist 9 Jahre älter), die jetzt im fortgeschrittenen Alter nochmal richtig Gas geben möchte oder Autos als so eine Art Errungenschaft betrachtet. Bei Robert klang aber auch immer noch mehr mit, weil er sich eben nicht nur für schnelle Autos interessierte, sondern für all das was in “unserem Leistungs- und Hochtechnologieland Deutschland” eine Rolle spielt: Gutes Engineering und durchdachte Prozesse. Kein Bereich wird sich in den nächsten Jahren so verändern wie die Automobilindustrie.
Dieses Interesse für die Technik und seine Rolle in der vorherrschenden Digitalisierung sah ich bei Robert als die Hauptmotivation, sich mit einer aus meiner Sicht altmodischen Technologie (Autos) auseinanderzusetzen. Und er machte das ja nicht nur so nebenbei, sondern als Hauptberuf(ung) und mit allem was dazugehört. Wenn dann richtig.
Legendär sicherlich auch seine Fähigkeit, bei all dem Marketinggeschwurbel in der Industrie Technologien zu hinterfragen und den fragenden Finger in die Wunden der Ingenieure zu legen, die an diese direkte und offene Art der Kommunikation aus ihren Firmen sicherlich nicht so gewohnt waren.
Hätte ich mir jemals einen Testbericht über einen Opel Kombi angeschaut? Wohl kaum. Er erwähnte das so nebenbei in seinem Stream bei Facebook, zeigte Fotos des Kofferraums und listete die Vor- und Nachteile auf. Das bringt bei einer emotionalen Entscheidungsfindung mehr als die oftmals so uninformativen Websites der Autohersteller. Robert, der Influencer.
“Ich kannte ihn aber nur digital”
Viele Leser seiner Blogs kannten Robert nur online, hatten ihn nie persönlich getroffen. Spielt das eine Rolle? Aus meiner Sicht nein, aber ich erwähne es trotzdem, weil viele Erinnerungen oft so anfangen und es dann doch wieder interessant ist: Wenn man jemanden nämlich nur aus der Online-Welt kennt, wird ein bestimmtes Bild und eine Beziehung zu der Person geformt. Die Kraft von Worten, von rein schriftlichem Text oder vielleicht mal von einem Video online — all das reichte vielen Menschen aus, um eine besondere Beziehung zu Robert aufzubauen. Ich finde das ist ein sehr großer Beweis für das nachhaltige Werk von Robert Basic, das jetzt einen Tag vor seinem 52. Geburtstag aus gesundheitlichen Gründen beendet wurde.
Robert hatte all diese Menschen vor allem mit seinen Worten erreicht, schriftlich oder mündlich. Er hat die Menschen dadurch zusammengebracht, hat sie selber zum Bloggen angeregt, hat sie gefördert und sich selber dabei nicht allzu wichtig genommen. Wenn es in der schreibenden Zunft eine Ehre gibt, dann wohl die dass man mit Worten etwas erreichen kann. Und das hat er. Robert Basic war eine Paradebeispiel für jemanden, der mehr gegeben als genommen hat — und dabei wissen wir eigentlich fast nichts über sein Privatleben oder seine Zeit vor der Bloggerei (tl;dr Schule in FFM bis 198x, dann BWL Goethe-Uni, diverse Praktika und Nebenjobs, 1995–2002 Deutsche Bank, danach Vollzeitblogger).
Seinen YouTube-Kanal mit 2748 Abonnenten gab es erst viel später, und heutzutage ist es bei den so gut produzierten, kurzweiligen Videos sicherlich sehr viel schwerer, die Aufmerksamkeit für diese speziellen Themenvideos zu bekommen. Blogs werden heute anders konsumiert als früher, man überfliegt den Inhalt nach brauchbaren Inhalten oder schaut Videos und Podcasts im Schnelldurchlauf. Schaut man sich seine Videos an, ist das ein ganz anderer, viel nüchterner Stil als bei den Videobloggern, die ihre Inhalte nach Likes und Followern ausrichten. Auch das also ein Zeichen für seine Art zu bloggen. Unaufgeregt, auf die Sache ausgerichtet, ohne viel Tralala.
Erinnerung
Nachdem er zurück in die Rhein-Main Region gezogen war, kam er wieder öfter zum Webmontag Frankfurt und so freute ich mich jedes Mal, wenn ich ihn am Eingang begrüßen konnte. Dieses verschmitzte Lächeln wie auf dem Foto oben von Sandra Schink, genau so werde ich ihn in Erinnerung behalten und Euch mit diesem Blogpost darüber berichten, was für ein feiner Kerl er war und wieso wir uns alle so gerne an ihn erinnern. Er hat ja doch auch immer Freude verstrahlt und war kein Kind von Traurigkeit.
Dass Robert erst jetzt einen Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia erhalten hat, ist ein guter Anfang (thx, Claudia!) und ich hoffe, dass mehr seiner Weggefährten das Internet mit Beiträgen über ihn und seine Art bereichern. Robert war für uns alle relevant. Wir brauchen auch wieder mehr Blogger, die den öffentlichen Austausch wagen und so hemmungslos wie er schreiben, ohne sich Gedanken über irgendwelche SEO-Formulierungen zu machen oder Blogs nur als Mittel sehen, um Produkte zu verkaufen. Schreibt, liebe Leute, bringt Euch in Erinnerung und kommuniziert so wie es Robert getan hatte. Seid ehrlich und aufrichtig zueinander, beteiligt Euch aktiv statt nur zu konsumieren. Egal ob Selfie oder langer Blogtext, es zählt alles und bereichert unser Internet.
tl;dr
Feiner Kerl, ehrliche Haut, lieber Mensch mit guter Portion Humor und ordentlichem Pragmatismus. Frankfurter Bub, der mit unersättlicher Neugier viel aufgeschrieben und dadurch viele andere Blogger inspiriert und weitergebracht hatte. Hat in seinem relativ kurzen Leben vieles erreicht und war ein glücklicher Mensch. Wird jetzt leider ein paar technische Entwicklungen verpassen, aber wir machen dafür weiter. Alles gut.
Beim kommenden Webmontag Frankfurt am 26. November 2018 möchten wir seiner gedenken und bitten um weitere Stimmen zu ihm. Wer gerne selber etwas zu Robert und seinem Werk erzählen möchte, der melde sich bitte unter https://wmfra.de/#kontakt — vielen Dank!
„Wir haben den ganzen Tag gearbeitet und mittags gab es die beste Grillwurst, die ich je gegessen habe”, erzählte mir Simone letztes Jahr begeistert von ihrer ersten Erfahrung beim Keltern von Äpfeln. Auf einem Resthof in der Bad Vilbeler Innenstadt trifft sich dazu einmal im Jahr eine bunt gemischte Gruppe (die sich überwiegend aus dem Eintracht-Forum oder über die sozialen Medien kennt), die wirklich den ganzen Tag lang schuftet und am Ende aus einer großen Menge Äpfeln frischen Saft presst, der über ein Rohrleitungssystem in großen Fässern im Keller abgefüllt wird.
Vermutlich der einzige Ort, an dem Comic Sans erlaubt ist.Ich wollte dieses Mal unbedingt dabei sein und freute mich daher sehr, dass sich dieses Jahr wieder die Möglichkeit dazu bot und die Äpfel aufgrund der Wetterlage (viel Sonne, kaum Regen) zwar nicht so sehr im Saft standen, dafür aber zeitiger abgeerntet werden mussten. Und mit dem Ernten fängt es noch nicht einmal an — die gepachteten Apfelbäume auf diversen Streuobstwiesen im Bad Vilbeler Umland müssen das Jahr über beschnitten und gepflegt werden, sonst fällt die Ernte eher mager aus.
So viele Äpfel!
Am Erntetag fährt der Trupp an Freiwilligen früh raus aufs Feld, stoppelt die bereits abgefallenen Äpfel auf und sortiert die angeschimmelten Äpfel sofort wieder aus, denn diese würden später den Geschmack des Getränks verändern. In der Natur gibt es keinen Abfall, daher werden die faulen Äpfel in Richtung Stamm geworfen, damit sie dort ihre Nährstoffe wieder zurück an den Baum geben können.
*schüttel, schüttel*
Ist alles soweit geklärt, werden Kunststoffplanen ausgelegt und an den Zweigen der Bäume ordentlich gerüttelt, damit alle reifen Äpfel von selber herunterfallen. Und wieder heißt es: Auflesen und wegsortieren. Wer hier sorgfältig arbeitet und auch Zweige aussortiert, erspart sich hinterher viel zusätzliche Reinigungsarbeit. So geht das Baum für Baum weiter, bis die ganze Baumreihe größtenteils abgeerntet ist.
Ein kleiner Teil der Ernte :-)
Wer dann so einen Vormittag in gebückter Haltung in der Natur verbracht hat, der weiß das Endprodukt viel mehr zu schätzen. Eigentlich sollten alle Liebhaber von Apfelgetränken diese Arbeit mindestens einmal in ihrem Leben selber verrichtet haben, damit sie den Aufwand viel besser einschätzen können und den „scheenen Göddertrobbe” noch mehr wertschätzen. Viel wurde ja bereits in den letzten Jahren über guten Apfelwein geschrieben (z.B. „Süß, Sauer, Pur”, herausgegegeben von Andrea Diener und Stefan Geyer; oder „Das Hessische Äppelquartett”), aber so selbstverständlich wie der eigentliche Konsum des Getränks ist die Herstellung nicht.Waschen, schneiden, pflegenDen kompletten Anhänger voller Äpfel geht es dann zurück zum Resthof, wo die restliche Truppe schon auf die Weiterverarbeitung wartet und die Äpfel erstmal wäscht — und wieder aussortiert. Nur die besten Äpfel kommen weiter, der Rest geht zurück in die Natur. Die gewaschenen und entstielten Äpfel werden in einer Reibe zur Maische verarbeitet, die dann mit der Hand in sieben Lagen auf Siebblechen verteilt und sofort gepresst wird. Auf bis zu 120–150 kp/cm² drückt die alte Hydraulikpresse den Saft aus der Maische, der sofort abgepumpt und in 600 l Tanks im Keller geleitet wird. Zurück bleibt trockener Apfeltrester, der an die Schafe verfüttert und wieder zurück auf der Wiese verteilt wird. Ein schönes Kreislaufsystem, das wohldurchdacht ist und keinen Abfall produziert.
Ab ins Mahlwerk, wo die Äpfel zerstoßen werden müssen, damit sich richtig ausgepresst werden können.
Motivation
Wie kommt man dazu, an einem sonnigen Septembersamstag freiwillig bei so einer doch körperlich intensiven Arbeit mitzuhelfen? Weil es interessant ist; weil man dabei in geselliger Runde draußen in der Natur arbeitet; weil der Apfel ein Naturprodukt ist und die schnelle Vergärung und anschließende Lagerung des Saftes eine sorgfältige und hygienische Kelterung verlangt; weil man sich selber mal einen Eindruck von der arbeitsintensiven Herstellung machen möchte, und weil — und das ist eigentlich der wichtigste Grund — es ein traditionelles Handwerk ist, das durch die Verstädterung der Menschen und sich verändernder Lebensräume immer weiter abnimmt und daher am Leben erhalten werden sollte. Wohlgemerkt, es geht dabei nicht nur um das Endprodukt, sondern auch um den ganzen Herstellungsprozess und diesen Bezug zur Natur. Dass die Bäume jedes Jahr Früchte tragen, ist nämlich nicht so selbstverständlich und so gab es auch dieses Jahr etliche Bäume, die durch einen Schädlingsbefall in ihrer Produktion eingestellt waren.
Artenvielfalt
Natürlich geht es auch um den Erhalt der Streuobstwiesen und deren Artenvielfalt. So war jede geerntete Sorte anders, von klein bis groß, von hellgrau-grün bis tiefrot, von sauer bis süß — aber keiner mehlig —das ist schon eine große Bandbreite, die so eine Ernte umso interessanter macht. Alte Sorten haben eine andere Lagerfähigkeit, sind nicht auf den Konsum hin optimiert und haben neben ihrem eigenen Charakter auch ihre ganze spezielle Tauglichkeit für die Herstellung von Apfelwein. Das ist alles schon eine ganz andere Erfahrung und Wertigkeit als wenn man das 6er Pack gleichgroßer Äpfel aus Neuseeland bei Aldi kauft.
Sorgfältig werden die Hygienevorschriften eingehalten.„Pflege für Pacht”, antwortete mir Olli auf die Frage, was so eine Streuobstwiese im Jahr kosten würde. Olli ist einer der Veranstalter und hatte vor einigen Jahren mit einigen Kumpels die Idee, selber zu keltern. Einfach mal selber Apfelwein produzieren, weil man den dafür nötigen Kellerraum hat und übers Jahr verteilt mit der Gruppe wohl selber 600 Liter Apfelwein konsumiert.
Die Hydraulikpresse„Wir haben Anzeigen geschaltet und aktiv nach solchen Bäumen gesucht. Wir pflegen die Bäume das ganze Jahr über und ernten einmal im Jahr.” Wer selber Obstbäume im Garten hat und die Früchte nicht alle abernten oder verarbeiten kann, wird das Problem sicherlich kennen. Sich die Zeit für all das zu nehmen und jeden einzelnen Apfel zu untersuchen, ist ein wunderschöner Luxus und auch schon Grund genug, wenigstens an einem Tag im Jahr bei der Ernte dabei zu sein und das alles erleben zu können. So schmeckt der Apfelwein nach einem Vierteljahr Reifezeit noch viel besser, und besser als die kommerzielle Variante aus dem Supermarkt allemal.
Die vollen Tanks nach einem Arbeitstag. Der klare Schnaps dient nur zur Desinfektion der Probenbehälter.
Eine helfende Hand wird immer gesucht und neben der bereits erwähnten fabelhaften Bratwurst füllt Euch Olli vielleicht noch etwas frisch gepressten süßen Apfelmost ab. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Ernte im nächsten Jahr genauso gut wird und einige von Euch dann dabei sein werden, weil ihr das jetzt auch mal alles kennenlernen möchtet. Prost!
Abfall ist Nahrung: Apfeltrester für die Schafe.
Update 2025: Ich war in den Folgejahren fast immer dabei, es lief immer genau so ab und ist immer einer der besten Tage des Jahres. Wer in FFM & Umgebung wohnt und das noch nicht kennt: Es lohnt sich sehr und wir freuen uns immer über gute, interessierte und hilfsbereite Teilnehmende!
The quest for the ultimate Leatherman sheath may be a never ending story, although I have to admit that I stopped caring about this issue when two things happened some years ago:
1. The purchase of a Skinth OG sheath in 2012. This sheath was made by the Canada-based designer Eric Au and is well worth the money (~ 40 EUR).
2. I switched from carrying a bigger Leatherman (LM) multitool to a Leatherman Squirt PS4 which is a tiny little multitool that sits in the 5th pocket of my jeans.
My initial desire for the ultimate sheath began in 2004 when I got the (back then) updated LM Wave 2004 which was a massive improvement over the „Original Wave“. Bigger, wider, much more useful on the one hand, but on the other hand it came shipped with an awful Leatherman sheath made out of stiff leather. Now in 2018 it is still very stiff, not very useful. And sadly, the current Wave as sold in this Shire still comes shipped with a really stiff leather sheath that may look durable, but is a pain to wear on the belt. Who uses these sheaths anyways? And why can’t they make great leather sheaths even when they carry the “leather” word in their name? Continue reading “The Leatherman sheath, part 3”
Dieser Tage musste ich eine neue Badewannenarmatur montieren, weil sich der Vorgänger trotz Kartuschen-Überholung mit Armaturen-/Hahnfett nicht mehr zur vollen Dichtigkeit überreden ließ. Außerdem war es mal Zeit für einen Wechsel. Die verchromten Überwurfmuttern sollte man laut der Anleitung mit einem 30mm Schraubenschlüssel anziehen, aber weil meine Schraubenschlüsselsammlung bis dahin nur bis Größe 22 ging, und selbst diese nur als Ringschlüssel vorhanden war, griff ich notgedrungen zur altbewährten Wasserzange, die mit einem Handtuch unterlegt war. Eine Armaturenzange mit Schonbacken wollte ich mir für diesen einmaligen Anwendungzweck nicht zulegen und zur Not geht es mit der Wasserzange auch immer, aber als Technikmensch ärgert es einen natürlich schon, wenn das falsche Werkzeug am Start ist.
Das Leben ist zu kurz für das falsche Werkzeug. Das erkannte ich spät, aber dennoch vor einigen Jahren, als ich für meine diversen Handyreparaturen und Repaircafé-Aktivitäten den ganzen China-Schrott entsorgte und dafür meine geliebten Wera, Wiha und Gedore Schraubendreher organisierte.
Bild 1: Meine bisherige Sammlung an Maul-/Gabel- und Ringschlüsseln in einer günstig nachgekauften Transporttasche.
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