Quo vadis, Facebook?

Im Herbst 2010 saß ich in einem Meeting zu einem deutschen Forschungsvorhaben, bei dem Zwischenergebnisse aus den Untersuchung auch auf Facebook bekannt gemacht werden sollen.

“Was ist Facebook?”, frug daraufhin ein teilnehmender Vertreter aus der Industrie. “Bei uns werden all diese Seiten immer gesperrt von der IT, wir können da praktisch gar nichts machen”.

“Facebook?..nee, lieber nicht”, antwortete eine andere Vertreterin aus der Industrie, “..bei uns ist das alles sehr restriktiv, wir haben auf unserer Website auch keine Infos über Forschungsvorhaben”.

Meine Schwester, Juristin & als Mutter 24h dauerbeschäftigt, gehört auch zu denjenigen, die “diesen ganzen Quatsch” ablehnen. Keine Zeit, “keinen Bock auf Daten von mir online”, keinen Nerv auf die Zeitverschwendung – alles Gründe, wieso sie da nicht mitmacht. Ich bin da zwar anderer Meinung, weil ich mein Geld teilweise auch mit “diesem Quatsch” verdiene, respektiere aber diesen – für sie – logischen Entschluss. Freilich, was bringt ihr die Teilnahme?

Alim Market Facebook
…neulich an der Kasse beim Alim Market in der Kaiserstraße.

Facebook muss man nicht mögen, ich habe es in der Vergangenheit gehasst, ich bin kein großer Fan von social networks im Stil von Facebook (oder noch schlimmer: Xing & LinkedIn), aber ich nutze es mittlerweile gerne weil es mir den Kontakt mit anderen ermöglicht, genauso wie Twitter.

Ich nutze Facebook auch deswegen, weil in anderen Ländern als Deutschland Facebook quasi DIE Eingangsplattform für social activities ist. Verbunden mit einem in manchen Ländern kostenlosen Mobilfunkzugang zum mobilen Angebot von Facebook via http://0.facebook.com, muss man sich dann auch nicht wundern, wenn die Jugend bei Facebook & Co. abhängt. Wohlgemerkt, weltweit. Genau so wie der Rest des Internets 24/7/365 offen ist (wenn wir mal von ein paar deutschen Ausnahmen absehen).

Facebook bietet all das, und eben noch viel mehr als Xing & LinkedIn aus bewussten Gründen sein werden und vielleicht auch nicht sein wollen. An Facebook führt also irgendwie kein Weg vorbei – denken sich sicherlich auch die professionellen Facebook Marketer in Deutschland.

screenshot fb hessencenter

Eben komme ich aus dem Einkaufszentrum hier in Frankfurt-Ost – dem Hessen-Center, das gerade eine Aktion für Kunden startet und für die Teilnahme an deren Hessen-Center Facebook Seite wirbt:

http://facebook.com/hessencenter

….steht da in der Mitte auf dem Plakat im Center. Nicht etwa http://www.hessen-center-frankfurt.de, nein, facebook.com/hessencenter. Und daneben ein überdimensionaler “Gefällt mir” Button. Facebook.com/xyz als neue ID?

screenshot hessen-center-frankfurt.de

Zugegeben, die richtige Website ist jetzt auch nicht so der Burner. Aber was möchte man auf der Website eines EKZs schon erfahren – ausser der Öffnungszeiten und vielleicht noch der verfügbaren Geschäfte? Bemerkenswert übrigens der Link zu den Jobangeboten.

Obwohl, das könnte man doch eigentlich auch direkt erfragen, nicht wahr? Also ab damit auf die Pinnwand: “Werdet Ihr hier auch eine Seite mit Jobs anbieten?”

FireShot capture #019 - 'Hessen-Center Frankfurt' - www facebook com hessencenter v=wall

Die Kommunikation läuft also über die Facebook Pinnwand, man ist beim Du (praktisch, direkt) und ich (ich kleines ich) spreche mit a) der Welt und b) dem HessenCenter (wo natürlich nur eine Agentur bzw. ein Student sitzt, der die Kommunikation macht). Kommunikation! Konversationen! Cluetrain? Hach….

Ich erwähne das alles, weil:

  • ich mich ob der angepriesenen URL wundere: facebook.com/eigenername vs. http://www.eigenername.de, und inwieweit es ein Vorteil ist für Firmen, wenn sie Teil eines Netzwerks sind;
  • ich mich über solches direktes Facebookmarketing freue, aber auch wundere, weil es doch gefühlt noch so viele Nichtnutzer gibt und man damit nicht alle erreichen kann;
  • ich mich wundere, ob die Firmen und Projekte wirklich alle bereit sind für eine offene Kommunikation? Konversationen mit dem Kunden! Dabei geht es ja nicht immer nur um Firma X, die ein Produkt Y verkaufen möchte. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Stadt Frankfurt, die bei Facebook über das Presse- und Informationsamt einen Facebookkanal bedient. Machen die gut, wie ich finde, aber viele Teilnehmer und “Gefällt mir”-Klicker nutzen deren Facebook Pinnwand als direkten Rückkanal – und äußern darüber ihren Unmut zur Stadt UND eben allem was dazugehört. Which includes the RMV und all das was der gemeine Bürger sonst noch nicht voneinander abtrennen kann und vielleicht auch nicht muss. Ich, die privaten Firmen, dort die öffentliche Hand und ach ja, die Steuern und überhaupt, macht mal was für unsere Steuern! 11!1! So etwa. So liest sich das auf den Seiten teilweise. Das ist normal und menschlich (und eben nicht so sachlich);
  • ich mich frage, ob Firmen “Marketing” auch als ein Solches verstehen, oder hier den bloßen Verkauf von Produkten sehen (vielleicht auch nur weil es ein für sie messbarer Erfolg ist und sie weiterbringt). Beispiel: Bahnaktion im Herbst 2010 mit dem Verkauf von Tickets über Facebook. Meiner Meinung nach war das ein bloßes Antesten der Bahn über deren altgediente Agentur, ob Facebook als Verkaufsplattform taugt. Die Kunden sahen es anders und äußerten ihren Frust auf der Pinnwand über Stuttgart21, die Verspätungen und was sonst noch im Makrokosmos Deutsche Bahn abgeht. Direkt, auf Antwort hoffend. Die natürlich auf sich Warten ließ, dann aber gut kam. GENAU DARUM GEHT ES meiner Meinung nach. Um Kommunikation! Mit den Kunden sprechen, direktes Feedback geben. Das Angebot kann noch so scheisse sein – wenn die Kommunikation stimmt, ist schon vieles gerettet. Zum Kundenservice in Deutschland hat auch Volker Weber gerade wieder etwas gebloggt. Traurig, aber wahr..
    Bloßes Verkaufen geht meiner Meinung nach (als gelernter Kfm.) über den Preis, über Qualität oder übers Image. Wenn die Bahn Tickets verkaufen möchte, stelle ich mich gerne 3 Tage auf die Zeil in Frankfurt und verkaufe da sicherlich noch mehr Tickets als die über Facebook. Verkauft haben sie übrigens lt. dem oben verlinkten Interview mit der Agentur und dem Bahntypen blendend. Gegenüber meinem Kunden würde ich als Agentur in der Öffentlichkeit aber auch nur positives berichten.
    Daher: Facebook ist vor allem eine Kommunikationsplattform (yeah, “-plattform” :-), kein Verkaufskanal.
  • Ich erwähne es auch, weil ich mich immer wundere, wo diese rasante Entwicklung mit Facebook noch hinführen wird. Dass im Internet nichts von Dauer ist und alles vergänglich ist, ja sogar peinliche Sucheinträge aus der Jugend (“das Internet vergisst nicht”) in der Masse und aufgrund von Suchmaschinenoptimierungsmaßnahmen sowie demand media Flut untergehen, scheint mittlerweile immer mehr bewusst zu werden. Allein: Facebook kann sich Dinge erlauben, die andere Firmen in den Ruin treiben würden. Verschleierte Privacy Maßnahmen, einen unreifen CEO mit schlechter Menschenkenntniss und ein sich ständig wechselndes Layout bzw. Benutzersteuerung sind da nur einige der Gründe, die Position von Facebook kritisch zu hinterfragen.
    Siehe Delicious.com, der social bookmark service von Yahoo!. Yahoo!, diese mittlerweile chinesische Firma. “Geleakt” (wuaarrgh), ist deren slide zur bevorstehenden Schließung von Delicious, dann am nächsten Tag Kommando zurück, delicious wird – wenn überhaupt – verkauft, aber eigentlich ist das alles egal, denn die Menschen brauchen Vertrauen. Vertrauen, dass sie in Delicious nicht mehr haben und dementsprechend abwandern. Eigentlich sehe ich es wie einige Andere, dass Delicious durch die abwandernden Nutzer kaputt gemacht wird, und nicht durch Yahoo!s falsche Geschäftspolitik, aber mittlerweile habe auch ich zu Diigo.com gewechselt. Nicht weil Delicious so schlecht ist, sondern weil mir bei dieser News erst gezeigt wurde, dass es auch noch bessere Alternativen zu Delicious gibt.
    Amazon mit seiner Sperrung der S3 Server für Wikileaks, Paypal ebenso – alles Dinge, die sich eine Firma wie Facebook ohne weiteres erlauben könnte und andere eben nicht so sehr. Eben weil die Nutzer so tief drinstecken und ihre Kontakte – ihr Netzwerk – nicht mehr aufgeben möchten. Dieser scheinbare Zwang zur Facebookmitgliedschaft – der Wert der Verbindungen und der internationalen Kommunikationsmöglichkeiten – ich weiß noch nicht wo uns all das hinführen wird, und ob es hierfür überhaupt eine gewollte Marschrichtung gibt? Auch von Seiten der (antrainierten) Nutzer?
  • Und: ich nutze Twitter lieber als Facebook. Beim Barcamp Darmstadt, als Beispiel, lief die Kommunikation (“back-channel”) über Twitter. Inklusive Twitterwall. Praktisch. Wohl dem der dabei ist und den Dienst zu nutzen weiß.
    Festzuhalten bleibt aber auch der Kommentar von Fefe zum 27C3: “Wie viele Konferenzen kennt ihr, die ein eigenes GSM und ein eigenes DVB-T haben? Und keine Twitter-Wall :-)”. Dabei hatte ich den 27C3 vor allem via Twitter verfolgen können. Und war damit sicherlich nicht der einzige.
  • Bei Facebook mag es vielleicht mittlerweile diverse Einstellmöglichkeiten für die Privatssphäre geben – wer darf welche Inhalte sehen? – aber stellt das auch wirklich jeder so ein? Gerade gestern hat jemand aus meinem Facebook Freundeskreis 200 (!) von seinen vielen Kontakten bei Facebook aus der Kontaktliste gestrichen. Weil er die alle irgendwie doch nicht kannte und eine bessere Übersicht haben wollte. Jemand, der den ganzen Tag mit IT zu tun hat, ein sehr geselliger Typ ist und sich als TED Teilnehmer und PopTech Fellow eigentlich gut mit Selbtmarketing auskennen müsste. Und doch hat ihm Facebook diese Entscheidung (“wer ist mein Freund bei Facebook?”, “wer hat Zugriff auf mein Profil, auf meine Kindheitsfotos, auf meine Familienfotos, auf meine Infos, Konversationen an der Pinnwand?” etc.) in der Vergangenheit nicht so leicht gemacht wie es vielleicht bei anderen Netzwerken der Fall ist.
  • Mir fallen 10 gute Gründe ein, wieso eine Firma in Facebook vertreten sein sollte, aber – bei der o.g. Problematik zum “Freunde-Status” – eher weniger gute Gründe, wieso meine Schwester oder meine Mutter (die regelmäßig Anfragen von ihren DaF-Schülern bekommt), bei Facebook mitmachen sollten. Oder wie ich meiner Mitbewohnerin beibringen kann, dass sie nicht Hinz & Kunz bei Facebook befreundet um ihre FarmVille Boni zu erhöhen, da vielleicht aus Versehen einer ihrer eigenen Schüler reinrutscht und ich ihr aus dem Grund keine privaten Dinge mehr auf die Pinnwand schreiben möchte. Denn: so ganz logisch ist das für mich (als FB power user) eben alles noch nicht. Was bringen mir restriktive Privacyeinstellungen, wenn meine Kommunikationspartner das alles viel lockerer sehen?
    Und: viele sehen in Facebook immer noch das private Netzwerk, weniger die berufliche Seite wie bei Xing oder LinkedIn. Dass sich beide Welten nach Ansicht des Facebook CEOs miteinander vermischen sollten und Facebook eben diese beiden – privaten sowie beruflichen – Fronten abdecken soll, ist für den deutschen Benutzer vielleicht eher befremdlich. So ganz ist das Verständnis von Facebook für Privatnutzer bei eben diesen am Ende von 2010 noch nicht angekommen.

Frankfurt Gestalten FB

Eine Facebook Seite haben wir übrigens auch für unser open data hyperlocal Projekt Frankfurt-Gestalten.de eingeführt – sogar neuerdings (dank Wolfgang Weicht vom Kombinat für asiatische Verhaltensforschung) mit sog. “landing pages”. Ich finde das sehr gut und bin gespannt, wie es sich entwickeln wird. Gerade weil vielleicht die typischen Facebook Nutzer nicht unbedingt auch bei Frankfurt-Gestalten.de mitmachen würden. Aber ist das wirklich so?

Facebook, quo vadis?

Und: was bedeutet Facebook für Euch?

German M-Pesa – would it be successful?

(…in English, und nicht auf Deutsch, because I’d love to see comments from non-German speakers as well. Dankeschön!)

Mobile payment solutions, or m-payment, aren’t anything new to the interested mobile user. There are different (technical) models for mobile payments:

  • Premium SMS based transactional payments
  • Direct Mobile Billing
  • Mobile web payments
  • Contactless Near Field Communication

During this year’s local BarCamp in Darmstadt (for the Rhein-Main area), I also presented a few slides on M-Pesa & M-Kesho which are quite succesful in Kenya since their launch. Safaricom‘s former CEO, Michael Joseph, also talked about the success & struggle that came along with it during his Q&A session at (the) iHub Kenya earlier last month. Afaik, M-Pesa on Safaricom (Kenya, 51% owned by Vodafone) is a Premium SMS based transactional payment system.

You can google for M-Pesa and also check YouTube for the various videos on M-Pesa and why it has become so successful in EAK over the last three years (obviously, due to the lack of and need for alternatives).

Now, Germany. A country with seemingly more ATMs than public toilets :-), a working payment system, affordable (sometimes free) bank accounts with minimal charges, a cash culture where card-based payment systems are diverse and convenient to handle, but most importantly:the existing mix of cash & cards is an approved system that most often works and doesn’t require much behaviour change.

During another session on future mobile apps (during the BarCamp), fellow blogger Kai-Christian asked the attendees about their perception of mobile apps, and what we would like to see being developed.

As a hardware guy, I naturally love the idea of gadget add-ons that will turn your iPhone/smartphone into an e.g. medical test device, but when I look at the African market – and that was my main intention when I presented the slides on AfriGadget, Ushahidi, the iHub & Co (= what can we learn & adopt from them? South>North exchange) – I think it’s a very valid question to ask about the lowest denominator: telephony & sms, and why we are foccussing on High-Tech only (as opposed to the long-tail in mobile phone users, ~ 80% on simple phones), and why the market for SMS-based services still isn’t as satisfied as it should be.

To me it seems that since 1997, since the introduction of WAP, not much really changed in this sector (in .DE) because everyone was looking for the “killer app”, and this perception only really changed with true internet phones like the iPhone and such.

So I asked if a mobile payment system like M-Pesa would be possible in Germany.

One of the attendees, Silke (who is an expert on commerce systems and also blogs their usage on her private site), instantly replied that these mobile payment systems wouldn’t be successful in Germany because ppl wouldn’t need them (due to the aforementioned availability of ATMs & alternatives).

Software developer & technical consultant with a mobile service provider, Ali Pasha, added another comment to that and explained that there are security issues that come along with using SMS (which is true, because there is no 100% encryption). Given that a lot of Germans are having privacy concerns with Google Street View and objected the publication of street photos (which aren’t that private anyways), security issues are to be taken very serious when it comes to doing business in Germany (and, of course, elsewhere, but Germans seem to be very attached to security issues). No risk, no problem?

There are existing mobile payment systems available in Germany (also some upcoming ones based on Contactless NFC right here in Frankfurt), and I also remember the late Paybox service from early 2000 which is now only active in Austria. I don’t know the actual reasons for their failure in Germany, maybe due to investors pulling back or because of a tight competition with banks & providers, or both, but it’s interesting to note that their failure obviously wasn’t due to users who rejected the system, but because of external pressure. I, for one, remember using Paybox as a happy customer. If there is one thing I’ve learned in business, (then) it’s that the best and most accepted solution isn’t always the one that will prevail and succeed.

screenshot mpass

What you see here is a screenshot taken from mpass, a German system run by Vodafone (M-Pesa!) – a list of online shops where you can already pay using mpass. Not too many, if I may say so, and I am sure that mpass isn’t as popular in Germany as it probably should (be).

And obviously, mpass isn’t like M-Pesa because it a) isn’t implemented into the SIM (SIM-toolkit) and b) mpass is also only (?) used as an add-on to online shopping, to confirm a payment, while m-pesa provides much more than that (e.g. the direct exchange of credit).

Sooo…. if a similar technology is already available, and if they have been “alive” since 2008 – what do you think? Would a mobile payment system (of any kind) be successful in Germany? Would it take a SIM-toolkit modification like M-Pesa to reduce security concerns among German users? I remember having an M-Banking menu item on my old D2/Vodafone SIM card which never worked, and I am not the only one who never understood this.

I think one of the main arguments for M-Pesa (from  provider perspective) is that users are forced to stick to a SIM (and the network), while mpass works from all networks. Is this due to a European law which regulates, but also limits the competition? I don’t know. But what I do know is that there’s often a different reality to what has been evaluated in field studies, or what we (as interested users) may assume of the market. Just as M-Pesa had been adopted to the Kenyan market by its users – “misused”, if you will. I like that. I’d like to see a similar development in Germany, if only to further explore what’s really possible with basic mobile phone functionality like telephony or sms.

What do you think?

Welcome to Germany

(source)

Google Street View Germany was launched this morning after a soft start two weeks ago. It currently covers 20 larger cities in Germany – the screenshot above is from a street in Frankfurt where a friend used to live.

Over 244.000 Germans requested Google Germany to remove their property from being viewable via Google Street View, probably due to privacy concerns, and it is very likely that there will be more requests coming up to censor online street views like the one above. This process also can’t be revoked, so once the images have been altered, they can’t be set back.

While Germany isn’t the only country that has been having issues with Google regarding this service and how data was collected, I am in fact very upset about the stupidity and “privacy concerns” of my fellow citizens, especially when you’re confronted with such views like the one above. I call this “Verpixelungsfaschismus”, because there are many other occasions when Germans should imo protest against political and social changes and nothing happens, but then when it comes to such an unimportant thing like Google Street View that will – at best – only contribute to marketing the beautiful parts of this country, almost a quarter million (!) house owners protest against a photograph of their property being published online. And it’s not that Google is the first provider to offer such a service.

Going by the criticism Google Street View encountered in many other European countries so far, I am only glad this isn’t a German-only thing. In other EU countries, this may be even worse.

panem et circenses

Two interesting, but also kinda controversial articles that appeared on Der Spiegel Online today, the website of the German weekly magazine:

The first one on the ailing German blogosphere (in German) that has been busy trying to constantly polemize itself and the lack of more influential power-bloggers who also participate in politics (compare that with Loic LeMeur & Sarkozy in France). Now while there are quite a few talented German bloggers, the use of blogs is certainly not as widespread as in other European countries.

Politics = range of (controversial) subjects of which some are covered by the mainstream media, some by the blogosphere.

This may of course be due to different reasons, but then – also – there’s a vivid news culture in Germany and somehow free media that covers world affairs. Just compare that with the US media and see why there are much more political bloggers in the USA.

Comparing these worlds, I think, just doesn’t make sense (I could go on for ages on this subject – just look at the German section of GlobalVoices!). On the other hand, I’d prefer much more political activism. Activism as such, however, is often (unfortunately) labeled as left-wing socialism – and if you look at today’s public image of the German party “Die Linke” which was mainly formed by former members of the (~communist) East German party SED and disappointed socialist from Germany’s oldest worker’s party SPD, you’ll instantly realize that many Germans (of course not all, see below) today are fed up with politics and don’t give a damn about who actually rules as long as politics do not switch to an extreme and do not reactive the usual stories on Nazis & Co. I guess it’s similar in other countries. I am sure there’s a reciprocally proportional relation between political activism and living conditions.
I think this also started way back in the 1970s and 80s when green issues started coming up on the agenda and activism centered around this absolutely neutral range of subjects (~ nuclear waste). No war, different kind of demonstrations. And then, also, Germany today lacks a range of charismatic leaders. Or do you really think that Angela Merkel, Germany’s chancelorette, is that sexy? Exactly.

Which of course gets me to the upcoming visit by Jesus Superstar Barack Obama to Germany. Rumour has it that other European nations are quite pissed about the attention his visit generated and that Germany will actually have a bigger timeslot than the British or France. Vanity.
Now, with such a visit on the schedule and an adequate editorial on Der Spiegel, it may be rather obvious that the editorial department placed a link to this story: “Flirthinweise fürs Feindesland“. And while Der Spiegel is definately not THE institution or THE only credible magazin out there, they at one point in the past invented something I really, really like: a section called “einestages – Zeitgeschichten auf SpiegelOnline”, which is like a multi-authored, edited & moderated public blog for readers who may contribute their own stories, images and videos of historical events, especially since the end of the 2nd WorldWar on just about anything.
This story “Flirthinweise fürs Feindesland” actually talks about a booklet issued by the USArmy at the end of WW2 and features a rather shocking short film called “Your Job in Germany”:

Your Job In Germany was a short film made by Frank Capra and Dr. Seuss for the United States War Department in 1945, intended to be shown to U.S. soldiers about to occupy Germany. It urged against fraternization with the German people, who are portrayed as thoroughly untrustworthy. (source)

I was a bit shocked when I saw this short film today and then thought: well…despite of the apparent need for such propaganda back then (bet it’s similar for the Iraq & other “freed” nations) – may the fading interest for common politics in todays Germany also be an indirect / not so obvious result of the political influence the US had on Europe in the past?

In the end, these discussions are not about politics, but about selling newspapers/magazines and editing interesting stories people want to read about. It’s a business. And that’s just one of the many reasons out there why the German blogosphere has in the past failed to create more influential (!) political bloggers. This, however, does not also imply that ppl aren’t interested in politics.

Interestingly, the SPON article also mentioned that the German edition of Wikipedia is the second largest in the world – which instantly reminded me of this article by Ethan Zuckerman where he mentioned the ailing Arabic-language edition of Wikipedia & huge number of bloggers in Egypt.

The remaining question is: is this discussion about political activism (= contributing ideas to society), or about citizen media?