tool time!

Es ist Freitag, ich öffne meine Post und finde in der aktuellen BrandEins einen Haufen Werbung für kommende Weihnachtsgeschenke. Chocolade, exklusiv, aus erlesenen Rohstoffen. Exklusiv selbstverständlich auch der Preis – z.B. Hochfeine Champagnertrüffel für € 32,90 (für Firmenkunden mit eigenem Logo möglich). Angesprochen fühle ich mich vor allem von einem Präsentkorb mit 6kg frischen exotischen Früchten bester Qualität, einzigartig dekoriert für € 87,00 (netto € 81,31) oder wahlweise auch mit Champagner 0,7l Veuve Clicquot und 250g Ballotin Trüffel und Pralinen für € 124,00.
Als nächstes folgt eine 2-Tageskarte mit einem Wert über € 80,- für eine Premiummesse Inverstmentfonds “funds & finance 2005” und ein nett gemeinter Brief der Firma Reemtsma, in dem höflich angefragt wird, ob ich noch weiterhin an Informationen zu ihren Produkten interessiert sei.
Um die Illusion der umschwärmten Mitte passend abzurunden, entdecke ich im Inneren der BrandEins Ole’s Kumpel Giovanni di Lorenzo in einem DieZeit – Fragebogen für potentielle Abonnenten. Lieber Herr di Lorenzo, neben dem Abo der BrandEins, der taz, der cqdl und der Abwasser&Abfall sowie diverser Inet-Zines bevorzuge ich die kostenlose Internet-Ausgabe und irgendwo ist dann auch mal Schluss mit den Informationen, nicht wahr? Man kann sich doch nicht jeden Tag mit Infos zuballern! Für Ihre Anfrage jedoch vielen Dank, ich weiß, es ist sicherlich nett gemeint..
Ja, wenn man möchte, kann man in diesem Land schon Mitte September an Weihnachten denken und in aller Öffentlichkeit an seiner materiellen Wunschliste basteln. Man kann für seine Geschäftspartner exklusive Dinge bestellen oder als armer Student krampfhaft überlegen, wie man mit der gleichen Summe im nächsten Monat über die Runden kommt. Würde ich jedoch irgendwann mal zur richtig viel Geld kommen – ich weiß nicht ob ich damit wirklich nur verreisen, Notebook kaufen oder die Amazon Wunschliste abarbeiten würde.

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Nein.

Stattdessen würde ich nach Metten ins Mekka der Holzhandwerker fahren und mir einen geilen Hobel eine geniale japanische Säge zulegen. Gerne auch einige Werkzeuge für den Gitarrenbau, bei den ausgesuchten Rohmaterialien bedienen und vielleicht auch passend dazu noch den richtigen Umgang mit dem Werkzeug + Verständnis für die verwendeten Materialien in einem der fast immer ausgebuchten Kurse erlenen.

Oh…ich frohlocke…..Weihnachten kann kommen! :-)

Author: jke

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