Manchmal frage ich mich, wieso Sven Regener von Element of Crime damals – wie so viele andere auch – nach Berlin zog.
Wenn es allein um die Unfreundlichkeit der Menschen in Norddeutschland ginge, müsste man schon viel weiter südwärts ziehen.
Alleine die Aussicht auf die nächsten Monate in Frankfurt/M ab Juni stimmen mich fröhlich und optimistisch, und der Ausländeranteil in der Stadt von ca. 28% (Quelle…äh?) und gefühlten 70% lässt auf mehr Freundlichkeit im täglichen Miteinander hoffen.
Unfreundlichkeit jedoch, so scheint es, ist gerade eine dieser Eigenarten der Norddeutschen, die primär auffällt und sich oft durch eine auf das Nötigste beschränkte Kommunikation verdeutlicht. Manchmal habe ich hier das Gefühl, den Leuten die Antworten aus der Nase ziehen zu müssen, obwohl diese aufgrund des Wetters wohl genauso verschlossen scheint wie der Mund.
Beispiele aus dem täglichen Leben gibt es einige, aber statt sie hier im Detail aufzuzählen, verweise ich lieber auf das geschätzte statement des Dudes: “These aggressions will not stand, maaaan…”.
Vor allem ist es mir immer wieder derbe peinlich*, wenn ich auf unfreundliche Verkäuferinnen treffe. Hierzulande wird man mit Sicherheit keinen “Dear Customer, we are here because of you”-Aufkleber finden, und irgendwie scheint scheint sich diese – durchaus antrainierbare – Freundlichkeit nur auf die WM letztes Jahr bezogen zu haben.
Es würde meiner Meinung nach so vieles ändern, wenn sich die Menschen einfach mal mit einem Lächeln im Alltag begegnen, auf der Straße auch Unbekannte grüßen (so wie mir Deine Mum das von Florida erzählt hat, Mathias!), Herzlichkeit zeigen und Verständnis füreinander aufbringen.
Die Schwierigkeit besteht dann darin, sich von dieser Unart nicht unterkriegen zu lassen.
(* Wenn man jahrelang im außereuropäischen Ausland für Deutschland als Kulturvermittler tätig ist und mit dem Land in Verbindung gebracht wird, dann schämt man sich ob dieser Haltung im Inland oft.)
I know this is an old post aber I just stumbled across your blog on the weekend and am still reading through it. Ich stimme zu! Ich studierte und wohnte 4 Jahre in D. Unfreundlichkeit habe ich viel zu oft begegnet. Die Freundlichen waren mir daher ganz kostbar (?)–Du scheinst einer der letzteren zu sein :)