die Schreibschutzschalter Story (rant)

Wenn man bei einem Büroversand (“Büroartikel- und Schreibwarenversand für Firmen und Gewerbetreibende mit breitgefächertem Warensortiment”) einen bestimmten Artikel bestellt und dieser wiederholt falsch geliefert wird – was denkt man sich dann?

*Ärgerlich*?

Es gibt bei den zZt angebotenen USB Sticks am Markt ungefähr 2-3 Modelle, die über einen Schreibschutzschalter verfügen. Da meine Kollegen hier öfters verreisen und dabei auf internationalen Konferenzen Dateien über USB Speichersticks austauschen, habe ich hier eingeführt, dass wir nach Möglichkeit nur noch Schreibgeschützte USB Sticks verwenden, um zumindest das Infektionsrisiko durch Malware zu verringern. Ebenso hatte ich angeregt, als Austauschplattform ein freies OS von LiveCD (~ Ubuntu, etc.) laufen zu lassen, auf dem sich malware vom Speicherstick nicht vermehren kann.

Bestellt hatte ich dann den HAMA USB Fancy 4 GB Stick, der an der Seite über einen Schreibtschutzschalter vefügt und damit sein Manko – eine lahme Geschwindigkeit – wieder einigermaßen ausgleicht:

Aufgrund der Tatsache, dass es hier so ein halbstaatlicher Verein ist und abrechnungstechnisch nur gegen Rechnung bestellt kann, hatte ich dann bei o.g. Büroversand drei Stück bestellt.

Geliefert wurden am nächsten Tag 3 SanDisk Micro Cruzer 4 GB, mit ätzender U3 Software und natürlich alles ohne Schalter.
Retour, Ware wurde wieder abgeholt und neu versandt. Dieses Mal kamen dann tatsächlich drei HAMA USB Fancy Sticks – allerdings ohne Schalter.

Klar, zwischen der Bestellannahme und dem Disponenten im Lager gibts meist keine direkte Kommunikation. Schade. Denn wenn die Bestellannahme in einem extra Infofeld der Lagerfachkraft mal eben mitteilen könnte, dass der Kunde einen Schreibschutzschalter am Gerät wünscht und hierfür extra einen lahmen und überteuerten USB Stick von HAMA bestellt, dann könnte sich der Typ auch mal 10 Sekunden Zeit nehmen und durch die Blisterpackung deutlich erkennen, ob das Gerät einen Schalter hat. So etwas wird aber nicht gemacht. Stattdessen geht meine Arbeitszeit dafür drauf, falsch gelieferte Ware nachzubessern (von der Umweltbilanz ganz zu schweigen).

Ärgerlich.

Bei HAMA gab es vor einiger Zeit aufgrund von falsch gelieferter Ware eine Rückrufauktion, die sich endlich der allgemeinen Qualitätsproblematik bei USB Sticks annahm, wie sie hier auch schon an anderer Stelle erwähnt wurde.
Ein kurzes Telefonat mit der Serviceabteilung bei HAMA und innerhalb einer Woche wurden alle schalterlosen Sticks (die ja nicht defekt waren, nur eben keinen Schalter hatten) kulant ausgetauscht. Fein! Problem gelöst. Vorerst.

Vorgestern hatte ich dann noch zwei weitere USB Sticks mit Schalter bestellt, es kam sogar einer mit Schalter – der andere kam heute und war ein schalterloser von SanDisk.

Ärgerlich.

Es ist für mich absolut unverständlich, wieso es mittlerweile so wenige USB Sticks mit Schreibschutzschalter gibt. Gerade in großen Firmen, die oft nur einen unzureichenden Malwareschutz haben und ihre Firewall hauptsächlich in Richtung Internet aufbauen, ist ein verantwortungsvoller Umgang mit USB Sticks Voraussetzung für ein sicheres Arbeiten.
Irgendwie ist das Thema “Schreibschutzschalter” noch nicht bei allen Verantwortlichen ankommen.

Author: jke

Hi, I am an engineer who freelances in water & sanitation-related IT projects at Saniblog.org. You'll also find me on Twitter @jke and Instagram.

5 thoughts on “die Schreibschutzschalter Story (rant)”

  1. Funktionieren diese Sticks denn?
    Ich hatte bei meinem Umzug aus Taiwan noch eine ganze Menge “New Taiwan Dollar” in Bar uebrig. Umtauschen kann man sie ausserhalb Taiwans ueberhaupt nicht, und in der Wechselstube in Taipei am Flughafen nur mit ca. 15% Verlust.

    Ich musste sie irgendwie ausgeben, da ich in absehbarer Zeit sowieso nicht mehr dort hin fliege, und wegen der Inflation dort auch kein Bargeld im Wert von dreihundert Euro aufheben wollte.

    Was kann man in Taiwan lohnenswertes kaufen?

    – Gruenen Oolong-Tee (mag ich nicht, ich trinke Kaffee)
    – Hello-Kitty-Plastikramsch (erweckt bei mir hoechstens Lust auf Massenmord)
    – Einen Motorroller (kann ich nicht im Gepaeck unterbringen)
    – Elektronik

    Ich kaufte mir also unter anderem zwei neue 8GB-USB-Sticks. Viel verstehe ich ja nicht davon, aber Lese/Schreibgeschwindigkeit sind mir eigentlich weniger wichtig, als vor allem Sicherheit. Wenn ein USB-Stick unterwegs auf Dienstreise ploetzlich verreckt und alle Daten in’s Nirvana entschwinden, habe ich ein zeitaufreibendes, nerviges Problem.
    Eingescannte Kopien von Visa, Reisepass, Kreditkarte, Fuehrerscheine und andere Papiere, die man in meinem Job staendig braucht, trage ich immer auf diese Art bei mir – dann kann ich jederzeit die notwendigen Urkunden im Hotel ausdrucken lassen oder emailen.

    Naja, und typisch fuer diese jaemmerlichen sticks ist eben, dass sie zwar billig sind, aber dafuer auch nicht viel taugen. Datenverlust hatte ich bis jetzt noch nicht. Aber dass der Deckel verloren geht, oder der Plastikring ab bricht (mit dem man den Stick am Schluesselring befestigen konnte), sind so was von typisch chinesische Qualitaet.

    Taiwan kann fuer den Export ganz gute Sachen machen. ASUS, BENQ, und andere Markennamen sind nicht zu verachten. Aber ich habe den Eindruck, dass im Inland nur B-Ware angeboten wird. LCD-Fernseher, oder Laptop-Monitore beispielsweise duerfen in Taipei beim Verkauf bis zu acht (!) defekte Pixel haben.

    Die Loesung: Ich nehme jetzt halt immer zwei identische Sticks mit. Den einen trage ich bei mir, den anderen habe ich im Gepaeck verstaut.
    Aber es aergert ganz einfach, wenn man mit solcher Drecksqualitaet Probleme hat. Und Geld spart man damit auch nicht.

    zum Glueck funktioniert die gefaelschte Mag-Lite Taschenlampe (gleicher Schriftzug, aber mit der Bezeichnung “Mag-Tech”) bisher ordentlich. Ich hab’ sie bisher allerdings auch noch nie fallen lassen.

  2. Ja, ich habe nach 18 Monaten in Taipei dieser Insel wieder den Rücken gekehrt.
    Inzwischen habe ich meinen Platz bei Etihad Airways gefunden, und wohne seit Mai 2008 in Abu Dhabi.

    Mit Taiwan (der “Republik China”, nicht zu verwechseln mit der “Volksrepublik China”) konnte ich mich absolut nicht anfreunden. Die Kultur liegt mir nicht, in der Firma konnte ich nicht mehr weiter voran kommen, und mit den Menschen konnte ich auch nichts anfangen. Aber über Details darüber will ich mich jetzt nicht auslassen.

    Jedenfalls wohne ich jetzt hier im “Sandkasten”, und es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht! Anders als das 120 Kilometer entfernte Dubai ist es hier viel entspannter. Der Verkehr ist noch relativ ruhig, die Luft sauber (okay, den Sand darf man natürlich nicht als Verunreinigung sehen, ist klar ;-) ), und es liegt kein Abfall herum. Vor allem die Umweltverschmutzung in Taipei war ja grauenhaft.

    Die Bevölkerung besteht hier größtenteils aus Ausländern, sodass man viel leichter Freunde findet als in einer homogenen, chinesischen Gesellschaft. In Taiwan sprach kaum jemand irgend eine Fremdsprache, selbst mit Englisch kam man nicht sehr weit – hier verstehtes dafür jeder Taxifahrer.
    Das Vorurteil gegenüber den Arabern, sie wären alle (neureiche) Gauner und Kameltreiber, sehe ich als totales Gerücht: Diejenigen Araber, die ich bisher persönlich kennen gelernt habe, sind enorm höflich und um die sprichwörtliche Gastfreundschaft bemüht. Schon oft kam es vor, dass ich in ein Geschäft ging, wo ich eigentlich nur Schuhe reparieren oder zwei Hemden reinigen lassen wollte. Da bekam ich als erstes mal Gebäck und Kaffee angeboten (“Qahawa” – woran erinnert mich das bloß???), man legt mir die Hand auf die Schulter, und spricht mich an mit “my friend” (und meint das auch so)).

    Ich glaube, Abu Dhabi ist so, wie es Dubai vor 20 Jahren mal gewesen ist. Es erinnert mich oft an Mombasa, ist aber von der Stadt her wesentlich schöner. Das einzige Manko ist, man kann eigentlich kaum irgendwo an den Strand gehen oder gar baden – dazu muss man in einen Club oder ein Strandhotel gehen, was sehr teuer wird. Aber abends auf einer Terasse sitzen, Shisha rauchen, und bei einem Bierchen den Sonnenuntergang beobachten während im Hintergrund der Muezzin sein “Allaaaaaaahhhhhhhh….” singt – das ist wie im Urlaub!

    Und vor allem werde ich jetzt endlich Captain auf der B.777. Das wäre in Taiwan vollkommen unmöglich gewesen.

  3. Woah! 777 – DAS ist echt super.

    Meinen Glückwunsch zum Wechsel. Lass mal demnächst skypen, ok?

  4. Ja, gerne! :-)

    Der Wechsel bezieht sich allerdings nur auf die Firma. Die 777 fliege ich schon länger.
    Derzeit halte ich noch die Berechtigungen als Captain auf der B.737, auf der ich gelegentlich sogar noch neue Piloten im Simulator einweise, und die Berechtigung auf der Falcon 900.
    Früher hatte ich noch die F-27 und die Cessna Caravan, aber das ist jetzt schon einige Zeit her.

    Okay, wegen Skypen; ich werde ab Mitte nächster Woche wieder öfters online sein. Bin dann meistens abends zu erreichen (Deutsche Zeit + 2 Stunden). Freu’ mich drauf! :-)

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